Der Waldthurner Josef Forster hat ein Projekt geschaffen, das seinesgleichen sucht. Nach vielen Arbeiten am Computer und handwerklicher Anstrengung wird nun am kommenden Mittwoch, 11. September, um 18 Uhr der imposante Natur- und KulturErlebnisWeg Waldthurn kurz „NaturKulturTour“ offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Forster hat für den Markt Waldthurn, der Träger der NaturKulturTour ist, ehrenamtlich die Ideensammlung, Gestaltung, Projektion, Koordinierung und Umsetzung übernommen und war auch am Zuwendungsantrag beteiligt. In Anlehnung an die Waldthurner, die in der Region als Gänsbürger bekannt sind, hat er beim Flosser Grafikbüro Christine Schreiber ein Gänse-Maskottchen namens „Augusta“ entwickeln lassen, das sympathisch und zielstrebig mit dem Leitspruch „Da geht’s lang!“ die Richtung vorgibt.
„Dass Josef Forster genau der richtige Mann für dieses sehr umfangreiche und fordernde Projekt ist, war mir von Anfang an klar“, sagte Bürgermeister Josef Beimler. Mit diesem in der Region einmaligen Erlebnisweg wolle man die Attraktivität des Tourismus- und Erholungsangebots naturverträglich steigern. Der Markt Waldthurn plante bereits 2021 eine Aufwertung der touristischen Infrastruktur. Schnell war die Idee geboren, den bestehenden, ebenfalls von Forster gestalteten Geschichtsweg weiterzuentwickeln, rund um Waldthurn zu führen und am neuen Baugebiet Hirmesbühl einen Aussichtsturm (Motte) zu errichten.
Überzeugter Oberpfälzer
Josef Forster ist Kulturpreisträger des Landkreises Neustadt/WN, war bis zu seiner Pensionierung 2016 Geschäftsleiter bei den beiden Marktgemeinden Waldthurn und Waidhaus, führte den Heimatkundlichen Arbeitskreis Waidhaus, Organisator von LandKultur Waldthurn, Autor des Romans „Kienspan & Rockenstube“, erstellte Chroniken, zahlreiche Beiträge zu Festschriften, heimatkundliche Broschüren und vieles mehr. „Ich bin ein überzeugter Oberpfälzer. Als langjähriger Touristiker und leidenschaftlicher Heimatforscher ist es mir schon immer ein Anliegen, die Oberpfalz als eigenen Kulturraum darzustellen, weg von dem etwas negativen Image wie der „herben Landschaft" und dem "rauen Klima“.
Forster will Waldthurn und die Oberpfalz mit ihren kulturellen und landschaftlichen Eigenschaften positiv darstellen. „Es machte mir in den vergangenen drei Jahren sehr viel Spaß, Ideen zu entwickeln, die zahlreichen Schautafeln individuell zu gestalten und Inhalte zu Kultur, Pflanzen und Tieren aufzuzeigen“. Diese sind mit QR-Codes versehen, über die man zum Beispiel zu den abgebildeten Vögel, die Stimmen anhören kann. Obwohl die meisten handwerklichen Arbeiten der gemeindliche Bauhof erledigte, musste Forster teilweise auch sägen, bohren, kleben und schrauben.
Streckenverlauf
Die 3,2 Kilometer lange „NaturKulturTour“-Strecke führt entlang des Badeweihers mit einer große Liegewiese mit Sandstrand, einer Wasserspiel- und Matschanlage, Beachvolleyball, Wassertretbecken und Barfußpfad, Tennis und Feuerstelle weiter zum Berglerstodl. Vorbei an den Totenbrettern und einer Kletteranlage geht es zum Hirmesbühlaufstieg mit der Panoramawiese mit Aussichtsturm, dem Zentrum der NaturKulturTour. Dort befindet sich Aussichtsplattformen mit Himmelsliegen, Sitzplätze mit Meditations- und Relaxwand mit Entspannungsmusik (per QR-Code über Handy abrufbar), Schautafeln, Balancier-Parcour und vieles mehr.
In Anlehnung an eine mittelalterliche Turmhügelburg steht dort die von Bürgermeister Beimler initiierte sogenannte „Motte“ mit einer Höhe von 6,5 Metern. Weiter führt der Weg hügelabwärts zum Lobkowitzschloss. Über den Marktplatz, vorbei am Gänsbürgerladen mit Café mündet die Strecke in einen Hohlweg mit altertümlichen Felsenkellern, in denen Fledermäuse beheimatet sind. Über kurze Siedlungswege erreichen die Spaziergänger wieder die Badeweiher-Freizeitanlage. Die gesamte Strecke ist gut begehbar, familienfreundlich und für Kinderwägen geeignet mit einer Steigung hinauf zum Hirmesbühl. Es kann, egal an welcher Stelle, in den Weg ein- oder ausgestiegen werden.
Ideensammlung
Am Beginn der Detailplanung standen Gespräche mit touristischen Fachstellen.
Forster hatte eine Ideenwerkstatt mit verschiedenen Teilnehmern wie Bürgermeister Josef Beimler, zweiter Bürgermeister Roman Bauer, Werner Beierl, Manuel Arnold, Hans-Jürgen Bergler, Fritjof Kösling, Rudi Meißner, Maria und Horst Pleyer (Wegbeschilderung), Georg Schmidbauer, Karl-Heinz Schmidt, Doris Völkl und Dr. Johannes Weig aus der Marktgemeinde, die das Projekt mit unterstützten.
Die geplanten Kosten betrugen insgesamt 99.000 Euro, tatsächlich wurden am Ende 68.421,17 Euro ausgegeben, abzüglich der 80-prozentigen Zuwendung bleibt für den Markt Waldthurn ein Eigenanteil von 13.684,23 Euro. Die Spielgeräte wurden aus Recycling-Kunststoff hergestellt.
Einweihung dieses NaturkulturWeges und Bestimmungsübergabe ist am kommenden Mittwoch, 11. September, um 18 Uhr. Treffpunkt ist an der Fahrenbergstraße (bei der Kapelle). Anschließend gehen die Teilnehmer zum Hirmesbühl zur Motte. Dort findet der offizielle Teil statt. Der gemeinsame Fußmarsch entlang des NaturKulturWeges endet am Info-Zentrum am Badeweiher.
Fakten zur NaturKulturTour Waldthurn
- Länge: 3,2 Kilometer
- 56 Infotafeln: 15 zum Thema Kultur, 13 Tiere, 28 über Tiere und Pflanzen
- Zentraler Punkt: Panoramawiese mit Aussichtturm (Motte) am Hirmesbühl
- Eröffnung: am 11. September um 18 Uhr an der Kapelle an der Fahrenbergstraße
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.