Die bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Michaela Kaniber, hat am Waldthurner Marktplatz die Tafel des europäischen Dorferneuerungspreises 2022 in Silber angebracht. Waldthurn hatte Bayern in dem Wettbewerb unter dem Motto "Brücken bauen" erfolgreich vertreten.
Zuvor wandte sie sich im Lobkowitzschloss Landwirten aus der Region zu, die ihre Sorgen äußern konnten. Der Albersriether Franz Lukas bemängelte die umfangreiche Bürokratie. Es könne nicht der Sinn und die Arbeit der Landwirtschaft sein, die ganze Bürokratie im „viereckigen Kasten“ zu erledigen. Hier werde man förmlich gegängelt, stundenlang sitze man am PC. Kaniber meinte, kaum eine Branche sei so digital wie die Landwirtschaft. Viele schätzten es, dass es digital läuft, doch die Dichte der Bürokratie sei das Problem. „Die sogenannte FAL-BY-App finde ich super. Diese soll eine Erleichterung für die Arbeit bringen, damit alles feststeht, was auf den Feldern ist, und Fehlerquoten vermindert werden.“
Fischzüchter Hans Dittmann aus Oberbernrieth sprach über die Fischotterproblematik. Kaniber erklärte, dass es ab 1. August eine Artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für Fischotter für die Oberpfalz und Niederbayern gebe, die von der Staatsministerin stamme. „Kommen Sie sofort in die Gänge – Checkliste raus und jetzt sofort loslegen!“ Dittmann sprach auch über die Unmengen an Ausgaben der Fischereivereine. „Der Besatz wird so teuer, weil die Fischzüchter keine Fische mehr haben. Die Folge in der Region: Die Pfreimd ist auf 30 Kilometer fischleer.“ Die Ministerin notierte sich die Problematik. Auch schriftliche Anfragen im Nachgang beantworte Kaniber gerne, sagte sie.
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