Im abgelaufenen Haushaltsjahr seien die Steuereinnahmen gegenüber dem Vorjahr um 0,75 Prozent gesunken, informierte Kämmerin Sabine Grötsch. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer verringerte sich um rund 2,6 Prozent auf 960 109 Euro. Staatliche Zuweisungen gingen in Höhe von 1 034 867,91 Euro ein. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt erfolgte mit 710 033,12 Euro. Der Verwaltungshaushalt schließt mit einem Volumen von 4 453 441,14 Euro, der Vermögenshaushalt mit 2 941 501, 74 Euro.
Bei den Abwasseranlagen Waldthurn und Albersrieth sowie der Wasserversorgung wird eine Kostendeckung nur durch die Entnahme aus Sonderrücklagen zum Ausgleich von Gebührenschwankungen erreicht. Die Einnahmemöglichkeiten wurden weitestgehend ausgeschöpft, die freiwilligen Leistungen auf ein Minimum reduziert. Die Kämmerin hatte die wichtigsten Investitionen aufgelistet. So wurden beispielsweise Tablets für die Markträte angeschafft (2494, 98 Euro), für die Anschaffungen der Feuerwehren Bernrieth und Spielberg 86 333,78 Euro, für Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung 95 674 Euro, „Innen statt Außen“ 1 508 057,37 Euro ausgegeben. Zuschüsse gab es zum Beispiel für "LandKULTUR" (31 163 Euro), „Innen statt Außen“ (854 300 Euro) Straßenbaupauschale (20 611 Euro).
Die wichtigsten Einnahmearten im Verwaltungshaushalt hatte Grötsch ebenfalls parat. So liegen beispielsweise die Verwaltungsgebühren 2020 bei 15 647, 15 Euro, die Lohnkostenerstattung durch den Schulverband bei 83 410 Euro, der Straßenunterhaltszuschuss bei 128 620 Euro. Das Entgelt für Stromlieferung (Photovoltaikanlage) beträgt 23 354,31 Euro. Die wichtigsten Ausgaben im Verwaltungs- und Vermögenshaushalt sind EDV-Kosten (30 638,48 Euro), Betriebskostenförderung (468 061,06 Euro), Betriebskostendefizit Kita (71 213,50 Euro), Straßenunterhalt (98 385,93 Euro), Gewerbesteuerumlage (28 542 Euro), Kreisumlage (774 628 Euro), Zinsen (35 396,86 Euro) und Tilgung (220 402, 78 Euro). Der Schuldenstand zum 31.12.2020 hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 2 657 125,86 Euro verringert. Die tatsächliche Zuführung vom Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt beträgt 710 033,12 Euro. Zur Entwicklung der Rücklagen hatte die Kämmerin mehrere Zahlen vorbereitet: Stand zu Beginn des Jahres 2019: 36 662,27 Euro; Stand 2020: 36 662,27 Euro; Stand zu Beginn des Jahres 2021: 44 662,27. Der eingeräumte Kassenkredit in Höhe von 650 000 Euro musste teilweise in Anspruch genommen werden.
Bürgermeister Josef Beimler sowie die Fraktionssprecher Georg Bocka (CSU), Michael Steiner (FWG) und Martin Troidl (SPD) dankten Grötsch für die ausführlichen Informationen. Bocka merkte an, dass "gut gewirtschaftet wurde". Troidl fand es erfreulich, dass sich die Steuereinnahmen nicht so sehr verringert haben wie vorab prognostiziert worden war. Er habe sich den Rechenschaftsbericht für das Haushaltsjahr 2020 schlimmer vorgestellt, meinte Steiner. Er sehe aber die nächsten Jahre kritisch und hofft, dass man mit dem Haushalt 2021 auch so „hinkomme“. Der Rechenschaftsbericht wurde einstimmig genehmigt.
Der Antrag der Feuerwehr Waldthurn auf Kostenübernahme für die Freistellung Feuerwehrangehöriger für Lehrgänge wurde einstimmig genehmigt. In seinem Schreiben wies Kommandant Michael Bäumler darauf hin, dass bisher die Feuerwehrleute bis zu zehn Tage ihres Erholungsurlaubs geopfert hatten, um an Lehrgängen und Ausbildungen teilzunehmen. Es wurde lediglich ein „Handgeld“ pro Tag an den jeweiligen Teilnehmer ausgegeben. Dies sei so nicht mehr zeitgemäß und für die Gewinnung von Nachwuchskräften nicht gerade förderlich.
Roman Bauer merkte an, dass dies dann aber für alle vier Feuerwehren gelten sollte. Hans-Peter Reil und Johannes Weig wünschen sich eine Art Jahresplan der Wehren, damit man sieht „was auf die Gemeinde zukommen würde“. Der Rathauschef bat noch darum, die Anzahl der Lehrgänge „sozialverträglich für die Gemeinde“ auszuwählen. Ebenfalls einstimmig wurde der Antrag der Feuerwehr Waldthurn auf Kostenübernahme für den Ersatz des demnächst nicht mehr verfügbaren Alarm-Fax-Gerätes abgesegnet. In Absprache mit der Feuerwehr wird das nötige Equipment natürlich angeschafft, versprach Beimler.
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