Am Vormittag war es noch etwas bewölkt. Bis zum Abend strahlte die Sonne über dem Bürgerfest. „Welcher Ort kann schon nachweisen, dass er einen eigenen Fürsten hat“, meinte Bürgermeister Josef Beimler am Sonntag mit geschwollener Brust. Er konnte das Fürstenehepaar aus dem tschechischem Krimice bei Pilsen, Fürstin Elisabeth von Lobkowicz sowie Fürst Jaroslav von Lobkowicz am Marktplatz begrüßen.
Schon in aller Frühe besuchten die Gläubigen die von Pfarrer Norbert Götz zelebrierte Bürgerfestmesse. Mit am Altar, Pater Jaroslav Nikolaus von Lobkowicz LC, ein Sohn des Fürstenehepaars, der in der französischen Hauptstadt Paris als Geistlicher tätig ist. Der Bürgermeister las samt Amtskette die Lesung, Hans Pausch sprach die Fürbitten. Diakon Janusz Szubartowicz predigte passend zum Bürgerfest, dass Gottesbeziehung nur gelingen könne, wenn auch die Beziehung zum Nächsten stimmt. Götz meinte abschließend, er wolle sicherheitshalber mal den Wettersegen geben, damit das anschließende Fest vom Regen verschont bleiben würde – es hat geholfen.
Anschließend ging es zum zünftigen Frühschoppen am Marktplatz. So wurde an einigen Tischen ein zünftiger Schafkopf geklopft, der Durst mit Getränken des Waldthurner Schützenvereins gelöscht und bei guter Unterhaltung die Weißwürste des Heimatkundlichen Arbeitskreises samt Kaffee und Kuchen verzehrt. Die Trachtenkapelle Waldthurn unter der Leitung von Kornelia Kraus spielte schmissig auf, so dass es bereits am Vormittag bei angenehmen Temperaturen und leichter Bewölkung heiß herging. Auch der alljährliche Spruch des Gemeindeoberhauptes: „Heimat ist, wo die Glocken läuten und die Blasmusik spielt“ durfte nicht fehlen. „Was wäre dieses Bürgerfest ohne diese Vereinsgemeinschaft“, schwärmte Beimler weiter.
Die Vereine hatten sich schon für den Mittagsschmaus kulinarisch mächtig ins Zeug gelegt, wobei die Löwenfreunde Schweinshaxen und Schnitzel, der FSV seinen Braten, das Reha-Zentrum ihre Schaschlikpfanne und der Spielberger Schützenverein zusammen mit der Schwalhalla die Grillhähnchen servierten. Der Pfarrgemeinderat gab die bei der Tombola gewonnen Preise aus. Auch Stephan Oetzinger war aus Mantel angereist und dankte besonders allen Ehrenamtlichen, die ein solches Fest erst möglich machen.
Nach der leiblichen Mittagsstärkung zeigten die Mädchen und Buben der Musikschule unter der Leitung von Stefan Karl ihr Können. Am Nachmittag spielte die Trachtenkapelle Waldthurn wieder gekonnt auf. Um die 2000 Besucher bevölkerten im Laufe des Tages den Marktplatz, auch Freunde aus dem tschechischen Hostau hatten Platz genommen. Jungfürst Vladimir Lobkowicz meinte, in Böhmen regnet es aus Kübeln und hier strahlt die Sonne. „Das werde ich daheim erzählen.“ Beimler merkte an, dass Waldthurn die einzige deutsche Gemeinde sei, in der das tschechische Lobkowicz-Sauerkraut des jungen Fürsten verkauft werde.
Ehrenbürger und ehemaliger Pfarrer Andreas Renner war von Haselbach (Landkreis Schwandorf) angereist, Politiker wie MdB Albert Rupprecht und MdL Annette Karl ließen sich dieses strahlende Bürgerfest nicht entgehen. Neben vielen kulinarischen Köstlichkeiten wie Pizzen vom OWV Skiclub, Kolping-Crepes, Bratwurstschmankerl, Kult-Pommes der Bayerntreu-Schützen aus Lennesrieth, gab es auch den berühmten CSU-Käse und die leckeren Forellen des Fischerstammtisches. Der Frauenbund mit ihren beiden neuen Vorsitzenden Sieglinde Zielbauer und Martina Bodensteiner knüpften mit der Kaffeestube in der Raiffeisengarage da an, wo ihre Vorgängerinnen aufgehört hatten.
Der FSV hatte seine Torwand aufgebaut, die Krieger hatten ein prüfendes Auge auf die Hüpfburg und bei der SPD fielen die Dosen. An der Pfarrkirche betreute der Tennisclub sein Glücksrad und am Scharfen Eck fand das Bobbycar-Rennen der KLJB statt. 27 PS hatte der Hanomag-Bulldog, der den Leiterwagen der Seilzieher der Fahrenbergauswahl samt Fahrgästen durch Waldthurn zog.
Die Bayernfans hatten bei der Metzgerei Bergler ihr obligatorisches Zelt aufgebaut und schenkten gemütlich Pils aus. Der Bund Naturschutz hatte inklusive ihren Vorsitzenden an diesem Tag Spülhände und säuberten das anfallende Geschirr und Besteck.
Die OWV-Tanz-Kids legten Punkt 17 Uhr los und bewiesen unter den Leitung von Manuela Grünauer, Judith Friedl und Petra Müller, dass richtig viel Bewegung in ihnen steckt. Sie hatten sich eine Abkühlung in Form von Eis bei den Lennesriether Garten- und Blumenfreunden verdient. Nicht fehlen durfte die „Hausherrin vom Marktplatz“, Sophie Griesmeier. Der Rathauschef führte sie wie alle Jahre würdig am Arm durch die Bürgerfestreihen. Ein Besuch in der Siedler-Weinstube und JU-Bar machten den Bürgerfesttag perfekt.
Die Trachtenkapelle Waldthurn und am Abend die Südwind-Buam waren die musikalischen Highlights.
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