Das 25-jährige Bestehen der Christophorus-Kapelle in Weickenricht wurde mit einem Pontifikalgottesdienst, den Weihbischof Reinhard Pappenberger und Pfarrer Benny Joseph konzelebrierten, gefeiert. Landrat Richard Reisinger, Zweiter Bürgermeister Klaus Siegert und einige Marktgemeinderäte führten den stattlichen Kirchenzug an, den die Ehenbachtaler Blaskapelle begleitete, und in dem die Vereine vom Dorfkreisel hinauf zur Kapelle zogen.
Die Sonne lachte wie bestellt vom Himmel, als der Schützenchor mit der Saitenmusikgruppe das Eröffnungslied „Du Herr hast so viel Sunnaschein“ aus der Waldlermesse anstimmte. Vieles habe sich in den vergangenen Jahren völlig verändert, sagte der Weihbischof vor rund 300 Gläubigen beim Festgottesdienst. Der Übungsplatz in seiner Heimat sei wieder zu einem Übungsplatz für den Krieg geworden. Damit bekomme auch die Kapelle ihren eigenen Blick: „Das Kirchlein steht am höchsten Punkt in Weickenricht, einem Platz, an dem man vorbeigeht, einer Wegmarke, einem Erinnerungspunkt an den Kapellenbauverein, für den wir ausdrücklich dankbar sind“, sagte der Weihbischof. Pappenberger hob hervor: "Die Dorfkapelle ist ein Denkmal des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe." Er appellierte: „Denkt daran, dass ihr euer Leben nicht allein lebt.“ Um dann Pater Alfred Delp zu zitieren: „Wir dürfen dem Leben trauen, weil Gott es mit uns lebt.“ Christophorus als einer der 14 Nothelfer tauge da als gutes Vorbild. „Der Heilige hat Gott da gefunden, wo er ihn nicht vermutet hat, nämlich im Kleinen." Am Schluss sei ihm bewusst geworden, wen er da getragen habe: Christus.
Nach dem Segen meinte der Weihbischof: „Die Weickenrichter und Seugaster brauchen gar nicht zum Dom nach Regensburg fahren, sondern einfach hier herauf zur Kapelle gehen.“ Für den aus Grafenwöhr stammenden kirchlichen Würdenträger und alle Beteiligten gab es reichlich Applaus.
Vorsitzender Manfred Siegert vom Kapellenbauverein erinnerte an den früh verstorbenen Karl Weiß, dem es zu verdanken sei, dass die Kapelle überhaupt gebaut werden konnte. Dankesworte gingen besonders an die Mitbegründer, Ehrenmitglied Alfons Merkl (87) und Georg Kraus (95). „Mir frei ma uns, dass mir dös nu erlebn derfn“, sagten die beiden Urgesteine. Der Schützenchor sang zum Abschluss das Seugaster Heimatlied.
Kurz danach setzte Regen ein, und im Nu war das vorsorglich errichtete Zelt gefüllt. Die Ehenbachtaler Blaskapelle unter Leitung von Norbert Allwang spielte zum Frühschoppen zünftig auf. Nach dem Mittagessen warteten die Frauen zur Kaffeezeit mit Kuchen- und Torten-Kreationen auf. Bis in den Abend wurde das Jubiläum gefeiert. Bereits am Vorabend hatten acht Kirwapaare den neben der Kapelle aufgestellten kleine Kirwabaum ausgetanzt. Im Zelt ließ es sich die Kirwajugend zur Stimmungsmusik der Geschwister Baier bis Mitternacht gut gehen.
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