Einen Tag vor dem regulären Start ins Schuljahr 2020/21 wurden die neuen Lehramtsanwärter für die Grund- und Mittelschulen in der Stadt Weiden und dem Landkreis Neustadt/WN in der Max-Reger-Halle vereidigt. Trotz "seltsam anmutender Sitzordnung", wie Schulamtsdirektorin Christine Söllner fand, sollte mit musikalischer Begleitung trotz Corona-Maßnahmen ein feierlicher Rahmen geschaffen werden.
Söllner betonte, dass die neuen Lehramtsanwärter nun ein neues Aufgabenspektrum mit Rechten und Pflichten erwarte. Stellvertretende Schulamtsdirektorin Elisabeth Junkawitsch mahnte: "Behalten Sie sich stets ihre Leidenschaft und Hingabe für den Beruf."
Vorstellung fällt aus
Die traditionelle Selbstvorstellung der Lehramtsanwärter fiel in diesem Jahr aus. Söllner meinte: "Sie wissen – die Aerosole. Wir möchten einfach kein Risiko eingehen." Von seinem schnellen Einsatz etwas überrascht, wünschte auch Oberbürgermeister Jens Meyer den Lehramtsanwärtern ein glückliches Händchen, in dem "schönen und fordernden Beruf", den sie gewählt hätten. Immer mehr würde sich die Bevölkerung aktuell spalten, sagte Meyer, auch wegen der sozialen Medien. Eine Aufgabe der Lehrer sei es deshalb, "den sozialen Medien im Real-Life etwas entgegen zu setzen und Werte wie Respekt und Solidarität zu vermitteln".
Trotz Distanz Nähe aufbauen
Landrat Andreas Meier bezeichnete in seiner Ansprache diese Wertevermittlung als "Herkules-Aufgabe". Während im vergangenen Jahr die Digitalisierung die größte Herausforderung gewesen sei, sei es nun an den jungen Lehrern trotz nötiger Distanz Nähe zu den Schülern aufzubauen. Nach der Vereidigung durch Landrat und Oberbürgermeister sind die 18 Lehramtsanwärter Beamte auf Widerruf.
In zwei Jahren führt ihre Ausbildung nun zum zweiten Staatsexamen und in ferner Zukunft zur Verbeamtung auf Lebenszeit. Seminarleiterin Silvia Schönberger gab einen kleinen Einblick in die Ausbildung: "Diese Jahre sind wie die Ausbildung für einen Handwerksberuf unter Schweiß und hoffentlich wenig Tränen."
Zunehmender Lehrermangel
Im Namen des Personalrats begrüßte Elisabeth Graßler die Neulinge. In der Coronakrise hätten sich die Schwächen und ungeahnte Stärken der Schulen deutlich gezeigt. Nachholbedarf gebe es nach wie vor bei der Internetausstattung der Schulen. Auch ein allgemeiner Lehrermangel mache sich deutlich bemerkbar. Zum Abschluss gab sie den künftigen Lehrern mit auf den Weg: "Sie unterrichten Kinder und Jugendliche und nicht nur Fächer. Herzlich Willkommen an Board."
Die Lehramtsanwärter
- Grundschule: Alina Geitner (Grundschule Weiherhammer), Lisa Gitter (GS Eslarn), Anna-Lena Kestler (GS Floß), Tamara Klose (GS Speinshart), Michael Pröls (GS Mantel), Nicola Putzer (GS Grafenwöhr), Patrizia Reitinger (GS Moosbach), Anneli Beumer (Rehbühl Grundschule Weiden), Julia Eder (Clausnitzer-GS Weiden), Judith Köhler und Theresa Scherl (Hans-Sauer-GS Weiden).
- Mittelschule: Anna Sorgenfrei und Annika Werner (Max-Reger-Mittelschule Weiden), Josef Rodler (Mittelschule Grafenwöhr), Simon Staschewski (Mittelschule Windischeschenbach).
- Förderlehranwärter: Leonardo Griesbach (Grundschule Neustadt).
- Fachlehreranwärter: Verena Meisel (Mittelschule Eschenbach), Tom Zitterbart (Mittelschule Neustadt).
















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.