Weiden in der Oberpfalz
30.11.2018 - 18:22 Uhr

650000 Euro für Personalsuche

Die Bayern-CSU wählt einen neuen Vorsitzenden. Die Kliniken Nordoberpfalz AG kämpft bei einer Klausur gegen Defizite. Wer jetzt glaubt, beides habe nichts miteinander zu tun, der täuscht sich.

Die Kliniken Nordoberpfalz AG kämpft in diesem Jahr erneut mit einem Millionen-Defizit. Der Aufsichtsrat hat jetzt einen Maßnahmenkatalog beschlossen, der neben der Personalgewinnung auch die Gründung einer Dienstleistungsgesellschaft vorsieht. Bild: Gabi Schönberger
Die Kliniken Nordoberpfalz AG kämpft in diesem Jahr erneut mit einem Millionen-Defizit. Der Aufsichtsrat hat jetzt einen Maßnahmenkatalog beschlossen, der neben der Personalgewinnung auch die Gründung einer Dienstleistungsgesellschaft vorsieht.

Die für den 18. und 19. Januar geplante Tagung der Aufsichtsräte muss auf den 8. und 9. Februar verschoben werden. Beim ersten Termin kämen etliche CSU-Mitglieder in die Bredouille, weil sie als Delegierte zum zeitgleich stattfindenden Parteitag reisen müssen. Zeit für eine normale Aufsichtsratssitzung am Freitag, den 18.1., bleibt trotzdem.

Doch egal, wann und wie sich der Aufsichtsrat der Kliniken AG in diesen Wochen und Monaten trifft, die Mitglieder sind nicht zu beneiden. Sie müssen die Wirtschaftlichkeit der Häuser in der Nordoberpfalz verbessern. Nachdem bereits 2017 ein Defizit von 3,99 Millionen Euro zu beklagen war, droht in diesem Jahr ein weiterer negativer Abschluss in Höhe von zwei Millionen. Über Gegenmaßnahmen hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Donnerstag rund fünf Stunden intensiv diskutiert.

Am Tag darauf sagte Vorstand Josef Götz auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, die Situation sei nicht akzeptabel, weil so nach und nach das Eigenkapital aufgezehrt werde. Als Hauptproblem bezeichnete er die Personalkosten, die höher als kalkuliert ausfallen. Götz verwies auf Versprechungen der Bundespolitik, über die aber nur ein Drittel gegenfinanziert würden. Ein dicker Brocken seien inzwischen die Kosten für die immer schwieriger werdende Personalsuche. „In diesem Jahr geben wir allein dafür 650 000 Euro aus.“

Zu den Äußerungen des Neustädter Landrats Andreas Meier über mögliche Überbeanspruchung des Landkreises sagte Götz, man habe dies zur Kenntnis genommen. Die kommunale Trägerschaft stehe nicht zur Debatte. Jetzt gehe es zunächst um interne Maßnahmen. Dazu wurde ein Zehn-Punkte-Katalog diskutiert, der sich in der Hauptsache um zwei Fragen dreht: Wie können Überschüsse erzielt werden? Und: Wie kann ausreichend Fachpersonal gewonnen werden? Zum Beispiel wurde beschlossen, die Zahl der Plätze für Klinikstudenten von 30 auf 50 anzuheben. Zudem will man mehr Ausbildungsplätze in der Pflege bereitstellen. Dazu beginnt im April 2019 ein zusätzlicher Kurs.

Andererseits soll zu Beginn nächsten Jahres eine Dienstleistungsgesellschaft gegründet werden, die im kaufmännischen und technischen Bereich auch externen Nachfragen nachkommen will. Dazu zählt auch ein neues Küchenkonzept. Bei Neueinstellungen wird es in diesem Bereich zu veränderten Tarifen kommen. Sie dürften sich nicht mehr am öffentlichen Dienst orientieren.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.