Unter dem Leitwort „80 Jahre: Erinnern – Bewahren – Gestalten“ feierte der Heimatring am Samstagabend im Gustl-Lang-Saal der Max-Reger-Halle mit dem „Tag der Heimat“ ein Jubiläum. Zahlreiche Gäste, Vertreter aus Politik, Vereinen und Kultur sowie viele Weidener Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um den Abend gemeinsam zu begehen. Nicht alle Tische im Saal waren besetzt.
Der Vorsitzende des Heimatrings, Heiner Vierling, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung des Heimatbegriffs, besonders in bewegten Zeiten. „Heimat ist nicht nur da oder dort. Sie ist in uns oder nirgends“, unterstrich er. Die aktuelle geopolitische Lage fordere dazu auf, innezuhalten und darüber nachzudenken, was Heimat eigentlich ausmache.
Heimat ist ein Gefühl
Oberbürgermeister Jens Meyer knüpfte in seiner Festansprache daran an. Für ihn sei Heimat nicht nur der Ort, an dem man geboren und aufgewachsen sei, sondern vielmehr ein Gefühl der Zugehörigkeit und Erinnerung, das Generationen verbinde. „Heimat prägt unsere Identität. Sie lebt durch das Engagement jedes Einzelnen und das Bewahren unserer Traditionen“, so Meyer. Gerade nach den dunklen Jahren von Krieg und Vertreibung sei es gelungen, Brücken zu bauen und eine Gesellschaft zu formen, die auf Solidarität und Toleranz beruhe. Heute lebe in Weiden eine Stadtgesellschaft, in der Menschen aus über 120 Nationen friedlich miteinander leben. „Das macht die Vitalität dieser Stadt aus“, betonte der Rathauschef.
Musikalisch eröffnet wurde der Abend von der Stadt- und Jugendblaskapelle Weiden unter der Leitung von Heiner Rupprecht. Mit Märschen, Polkas und festlichen Weisen verliehen die Musikerinnen und Musiker der Feier einen würdigen Rahmen. Besonders eindrucksvoll erklang dabei „Auf der Vogelwiese“ sowie die „Böhmische Liebe“.
Programm mit Tanz und Gesang
Das Programm bot eine breite Vielfalt: von klassischen Blasmusikstücken und traditionellen Heimatklängen bis hin zum Vortrag eines Gedichts. Das Publikum spendete immer wieder Applaus. Gerhard Ertl führte durch das kurzweilige Programm. Die Kindergruppe „Malinka“ des Vereins „Neue Zeiten“ tanzte, die Narrhalla Weiden präsentierte „Wicked Beats“, und Monika Krug von der Landsmannschaft der Schlesier trug das Gedicht „Die Schüssel“ vor. Die Gesangsgruppe „Chorisma“ interpretierte das Volkslied „Abend wird es wieder“.
Das Akkordeonorchester grüßte mit Marsch, Polka und Gospel. Als Zeitzeuge hielt Sigbert Köhler einen beeindruckenden Vortrag. Die Gruppe „Kalinka“ von „Neue Zeiten“ sang unter anderem ein Medley aus italienischen Hits. Den Abschluss bildete das Mitternachtsprogramm auf Bayern 1. Gemeinsam sang der Saal zunächst die „Bayernhymne“, schließlich die „Deutschlandhymne“ und die „Europahymne“.
Das war wieder ein bewegender Moment der Verbundenheit. Die Feierstunde bedeute, die Vergangenheit zu würdigen, das Erreichte zu sichern und aktiv an einer Heimat zu arbeiten, die offen, lebendig und zukunftsfähig sei, betonte der Oberbürgermeister. „Es ist unsere Aufgabe, die Werte, die uns verbinden, zu pflegen und weiterzugeben.“ Nur wer seine Geschichte kenne, könne seine Zukunft gestalten.
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