Weiden in der Oberpfalz
09.11.2021 - 15:01 Uhr

Ab sofort 2G: Kliniken Nordoberpfalz AG verschärft Besuchsregeln

Die rote Corona-Ampel für Bayern hat Folgen für die Kliniken Nordoberpfalz AG. Ab sofort gelten in den Häusern strenge Besuchsregeln. Wer rein will, muss 2G befolgen.

Wer das Klinikum Weiden besuchen will, muss eine Reihe von Regeln beachten. Archivbild: Gabi Schönberger
Wer das Klinikum Weiden besuchen will, muss eine Reihe von Regeln beachten.

Bei der Kliniken AG selbst scheint speziell die Coronalage noch nicht dramatisch. 22 Covid-19-Infizierte befinden sich auf der Isolierstation in Weiden, 9 werden hier intensivmedizinisch betreut, dazu ein weiterer in Tirschenreuth. Zum Vergleich: Mitte Dezember 2020 waren knapp 70 Coronapatienten auf insgesamt drei Isolierstationen untergebracht, Platz war damals für 75 Patienten. Allerdings sind die Intensivplätze insgesamt in Weiden und Tirschenreuth schon jetzt nahezu vollbelegt. Und die rote Krankenhausampel in Bayern wirkt sich auch auf die Krankenhäuser in der Region aus.

"Bei dieser Stufe müssen Besucher vollständig geimpft oder genesen sein, um Patienten zu besuchen", informiert die Kliniken AG in einer Pressemitteilung - die sogenannte 2G-Regel (geimpft oder genesen). Bei oranger Stufe würde 3G+ gelten (geimpft, genesen oder negativer PCR-Test), bei Grün 3G (geimpft, genesen oder getestet). Neu ist zudem, dass Patienten pro Tag nur noch einen Besucher für maximal zwei Stunden empfangen können. "Die Besuchspersonen dürfen von Tag zu Tag variieren." Bis jetzt galt lediglich, dass jeweils ein Besucher – nicht mehrere gleichzeitig – einen Patienten aufsuchen durfte.

3G bei ambulanten Untersuchungen

Patienten, die ambulante Untersuchungstermine wahrnehmen, sollen sich laut Kliniken AG nach der 3G-Regel richten. Weiterhin ist während des gesamten Aufenthalts eine FFP2-Maske zu tragen. Diese Masken können auch an den Rezeptionen erworben werden. Ebenfalls längst Praxis ist, dass beim Betreten aller Häuser der Kliniken Nordoberpfalz ein Formular zur Kontakterfassung ausgefüllt werden muss. Patienten der Kinderklinik dürfen nur von Eltern beziehungsweise Sorgeberechtigten (gleichzeitig) besucht werden.

„Wir wissen, wie belastend die derzeitige Situation sowohl für unsere Patienten als auch für die Angehörigen sein kann", bittet Medizinische Direktorin Michaela Hutzler in der Mitteilung um Verständnis. "Aufgrund der aktuellen Inzidenzentwicklung sowie den gesetzlichen Vorgaben passen wir unsere Besuchsregelung entsprechend an.“ Inwieweit werden schon jetzt planbare Operationen verschoben? Täglich, so erklärt Hutzler dabei, werde der OP-Plan "entsprechend den zur Verfügung stehenden Kapazitäten" festgelegt. "Entscheidend sind dabei vor allem die Kapazitäten auf den Intensivstationen, die wir rund um die Uhr überwachen." Damit sei die Kliniken AG in der Lage, kurzfristig auf verschiedene Entwicklungen reagieren zu können. Die Medizinische Direktorin: "Je nach Kapazität können elektive (ausgewählte, d. Red.) Eingriffe, nach denen eine Überwachung auf der Intensivstation nötig ist, auch kurzfristig abgesagt werden. Notfall-Operationen und dringliche Eingriffe sowie Geburten werden weiterhin durchgeführt.“

Zweite Isolierstation geplant

Wie die Kliniken AG weiter berichtet, sind die Vorbereitungen für die Einrichtung einer zweiten Corona-Station "im Bereich der Normalpflege bereits angelaufen". Grundsätzlich würden für die Versorgung von CoVid-19-Patienten sowohl auf den Normalpflegestationen als auch auf der Intensivstation Betten freigehalten. Dies gelte auch für traumatologische und neurochirurgische Patienten. Der interne Krisenstab tage mehrfach in der Woche. Dabei werde die Entwicklung genau beobachtet, es könne kurzfristig reagiert werden.

Obwohl die Zahl der Coronapatienten in den Kliniken noch verhältnismäßig überschaubar ist, sind nun offenbar fast alle zur Verfügung stehenden Intensivbetten belegt. In der nördlichen Oberpfalz gibt es 58 Intensivbetten, 41 in Weiden und 17 in Tirschenreuth. 54 davon seien aktuell vergeben. Darüber informiert das Amtsblatt des Landkreises Tirschenreuth vom Dienstag. Die Auslastung betrage derzeit 91,53 Prozent, heißt es. Damit steht die Krankenhausampel auch regional auf Rot.

Kliniken-Sprecher Michael Reindl berichtet auf Anfrage von Oberpfalz-Medien dagegen von 42 Intensivbetten am Klinikum Weiden (ohne Neugeborene/Kinder) und 12 weiteren am Krankenhaus Tirschenreuth. Auf der Isolierstation im Weidener Neubau befänden sich 25 Einzelzimmer, auf denen Covid-Patienten behandelt werden können. "Wie schon während der ersten Wellen kann jedoch auf eine weitere Station für infektiöse Patienten zurückgegriffen werden." Die Belegung der Intensivstation mit Coronapatienten sei in den vergangenen Wochen stark angestiegen, die Belastung der Pflegekräfte und Ärzte auf Intensiv- und Isolierstation "weiterhin sehr hoch".

Wie viele der Patienten nach Impfdurchbrüchen ins Klinikum mussten, bleibt unklar: Nach Reindls Worten gibt die Kliniken AG die Zahl aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht bekannt.

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Hintergrund:

Die aktuellen Regeln für Kliniken-Besucher

  • 2G (geimpft oder genesen)
  • Nur ein Besucher pro Patient und Tag
  • Aufenthaltsdauer maximal zwei Stunden
  • FFP-2-Maske in allen Bereichen
  • Schriftliche Angaben zur Kontakterfassung
 
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