Kompliziert ist sie überschrieben, die Meldung der Stadt Weiden mit "Konzertierte Aktion zur Energiekrise startet Kampagne". Dabei scheint es so einfach: Die Stadt bat Vertreter aus Wirtschaft und Politik an einen Runden Tisch im Rathaus, um dort zu beraten, wie den Kostenexplosionen beim Erdgas, den Lieferketten- und damit Bezugsschwierigkeiten sowie dem Fehlen von Gasanbietern zu begegnen sei. Am Donnerstag erfolgte das erste Treffen hinter verschlossenen Türen. Tags darauf wird es einer Mitteilung der Stadt "als einen ersten großen und wichtigen Schritt" bezeichnet. Im Ergebnis lässt sich vor allem eins sagen: Die lokalen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Kommunalunternehmen sehen vor allem Berlin und München in der Pflicht. „Denn diese ist jetzt gefordert, gemeinsame Lösungswege aufzuzeigen“, wird Oberbürgermeister Jens Meyer in der Pressemitteilung zitiert. Beim Treffen selbst war er krankheitsbedingt verhindert, Reinhold Wildenauer vertrat ihn.
Und der Bürgermeister soll dramatische Schilderungen über einen besonders betroffenen energieintensiven Betrieb vor Ort zu hören bekommen haben. Konkretes dazu ist nicht zu erfahren. Ansonsten gehören dem Runden Tisch der neu gewählte Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Oberpfalz Nord, Hans-Jörg Schön, Thomas Ludwig für die Volks- und Raiffeisenbank, Florian Rieder für die IHK, Johann Riedl für die Stadtwerke und Oberbürgermeister Jens Meyer an.
Am Ende des Treffens sei vereinbart worden, ein Schreiben an den Ministerpräsidenten sowie an den Bundeskanzler aufzusetzen, indem Lösungswege aus Sicht Weidens aufgezeigt werden. Dabei erachte man die Maßnahmen als zielführend, die auch bei der Coronakrise ergriffen wurden:
- regelmäßige Ministerrunden
- unverzügliche Bereitstellung von Unternehmenshilfen; Berechnungsgrundlage könnte der Umsatzausfall oder die Energiekostenpreissteigerung gegenüber der Vor-Krisenzeit sein
- Ausdehnung der Gewährung von Kurzarbeitergeld auf den Energiekrisenfall für energieintensive Betriebe und für eine eventuelle Gas-Mangellage
Zudem prüften die Mitglieder des Runden Tisches derzeit weitere Vorschläge und Maßnahmen wie Webkonferenzen, Zeitungsanzeigen sowie Hilfsfonds. Ein Punkt sticht dabei besonders ins Auge: So solle die Entwicklung eigenständiger alternativen Energien vor Ort ebenso im Fokus stehen. Also doch Windenergie? Photovoltaikfelder? Aber auch hier gibt es keine konkreten Aussagen.
Stattdessen heißt es, Zielsetzung sei: „Es geht nur gemeinsam.“ Probleme müssten gelöst und nicht beklagt werden, habe Bürgermeister Wildenauer erklärt und den Teilnehmern gedankt.
Wann ein weiteres Treffen erfolgt, geht nicht aus der Mitteilung vom Freitagmittag hervor.
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