Weiden in der Oberpfalz
23.03.2021 - 11:19 Uhr

Zum Abschied sitzt Michaels-Pfarrer Hans-Martin Meuß im Liegestuhl

Zum Teil im Sonnenstuhl vor dem Altarraum verfolgte Hans-Martin Meuß die Gruß-, oder wie es ein Redner ausdrückte, die "Dankworte" zum Abschied aus Weiden. Darin kam vor allem die Vielseitigkeit des evangelischen Geistlichen zum Ausdruck.

Von seinem katholischen Kollegen Markus Lommer von der OTH-Seelsorge bekam Hans-Martin Meuß (links) zum Abschied aus Weiden einen Liegestuhl: Er nahm gleich Platz und hörte sich die Worte von Bürgermeister Lothar Höher (von rechts) und von Dekan Thomas Guba an. Bild: Karin Hannes/exb
Von seinem katholischen Kollegen Markus Lommer von der OTH-Seelsorge bekam Hans-Martin Meuß (links) zum Abschied aus Weiden einen Liegestuhl: Er nahm gleich Platz und hörte sich die Worte von Bürgermeister Lothar Höher (von rechts) und von Dekan Thomas Guba an.

"Sie sind ein Pfarrer mit wahnsinnig vielen Ideen, vielen Gedanken und einem hohen Engagement", würdigte Weidens evangelischer Dekan Thomas Guba den scheidenden Pfarrer Hans-Martin Meuß im Abschiedsgottesdienst in St. Michael. Meuß tritt nach 15 Jahren und 11 Monaten in St. Michael in Weiden am 1. April seine neue Stelle in Alerheim, Bühl, Rudelstetten und Wörnitzostheim im Dekanat Donauwörth im Ries an.

"Nimm die Erinnerung an 90 Monate intensive ökumenische Zusammenarbeit mit, mit der Du richtig gelegen bist", lobte der katholische Hochschulseelsorger Markus Lommer das ökumenische Engagement seines evangelischen Kollegen. Siebeneinhalb Jahre kümmerten sich die beiden um die Seelsorge an der OTH. Lommer überraschte Meuß mit einem stoffbespannten Holzliegestuhl als Symbol, dass sie mit ihrer gemeinsamen Arbeit richtig gelegen seien.

Du hast beruhigend auf Menschen eingewirkt, hast Orientierung in unübersichtlichen Situationen geschaffen, hast geschwiegen, gebetet, getröstet und Menschen verabschiedet.

Manuel Sauer

Als Notfallseelsorger sei Meuß losgefahren zu Angehörigen und Hinterbliebenen, "tagsüber, nachts oder auch dann, wenn Du eigentlich etwas ganz anderes vorhattest oder dringend mit der Predigt für Sonntag fertig werden musstest", lobte der Wildenreuther Pfarrer Manuel Sauer. "Du hast beruhigend auf Menschen eingewirkt, hast Orientierung in unübersichtlichen Situationen geschaffen, hast geschwiegen, gebetet, getröstet und Menschen verabschiedet." Als Aushilfe während der Zeiten ohne Pfarrer sei der jetzt 59-jährige Weidener Geistliche in den Steinwaldgemeinden eingesprungen. "Man musste Dich nicht lange bitten, sondern Du bist gern gekommen, wenn es irgendwie ging."

13 Jahre lang haben Sie Schüler begleitet, ihnen seelische Stütze gegeben, Wissen und Lebenshilfe vermittelt, die Kollegen hilfsbereit begleitet, unsere Abschlussfeier kreativ und schülernah kurz, einprägsam und witzig gestaltet.

Gabriele Dill

"Genau einen Meter neben dem Eingang" habe Meuß sein Fahrrad geparkt, erinnerte die Schulleiterin der FOS/BOS Weiden an das muskelbetriebene Gespann mit dem auffälligen Anhänger, mit dem der Diener Gottes durch die Stadt flitzte. "13 Jahre lang haben sie Schüler begleitet, ihnen seelische Stütze gegeben, Wissen und Lebenshilfe vermittelt, die Kollegen hilfsbereit begleitet, unsere Abschlussfeier kreativ und schülernah kurz, einprägsam und witzig gestaltet", sagte Gabriele Dill. Meuß, mit dem sie die Leidenschaft für Israel teile, habe gezeigt, welchen zentralen Stellenwert Gott im Leben haben kann "als Anker, als Stütze als Impfstoff gegen die Krankheiten und Viren unseres Lebens."

Meuß verwies nach den weiteren Abschiedsworten von Bürgermeister Lothar Höher und von Angelika Beddig-Jaeger für den Kirchenvorstand sowie den katholischen Diakon Matthias Strätz von St. Josef auf Verbindungen innerhalb der Gemeinde und Beziehungen zu Partnern wie die katholischen Nachbarpfarreien, die jüdische Gemeinde, die Stadt samt ihrer Einrichtungen, an Diakonie, Caritas und die Schulen. "Da ist so viel Leben auch in diesen besonderen oft mühsamen Zeiten, da mögen Geduld und Neugier immer wieder neu gesegnet sein."

Hintergrund:

Hans-Martin Meuß setzt Akzente in St. Michael

  • Gottesdienst
  • Unterricht und Hochschulseelsorge
  • Klima- und Umweltschutzarbeit
  • Seelsorge in der Palliativstation und Notfallseelsorge
  • Ökumene
  • Arbeit mit Asylbewerbern
  • Bauausschuss der Gemeinde
Weiden in der Oberpfalz17.12.2020
Zum letzten Mal predigt Hans-Martin Meuß als Pfarrer von St. Michael. Bild: Karin Hannes/exb
Zum letzten Mal predigt Hans-Martin Meuß als Pfarrer von St. Michael.
Sybille Wagner begleitet den Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Hans-Martin Meuß mit der Querflöte. Bild: Karin Hannes/exb
Sybille Wagner begleitet den Gottesdienst zur Verabschiedung von Pfarrer Hans-Martin Meuß mit der Querflöte.
Anna-Magdalena Bukreev (verdeckt, von links), Sybille Wagner und Janusz Skutella musizieren im Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Hans-Martin Meuß. Bild: Karin Hannes/exb
Anna-Magdalena Bukreev (verdeckt, von links), Sybille Wagner und Janusz Skutella musizieren im Abschiedsgottesdienst für Pfarrer Hans-Martin Meuß.
Anna-Magdalena Bukreev spielt zum Abschied von Pfarrer Hans-Martin Meuß an der Orgel in St. Michael. Bild: Karin Hannes/exb
Anna-Magdalena Bukreev spielt zum Abschied von Pfarrer Hans-Martin Meuß an der Orgel in St. Michael.
Dekan Thomas Guba (von links) entpflichtet Hans-Martin Meuß. Bild: Karin Hannes/exb
Dekan Thomas Guba (von links) entpflichtet Hans-Martin Meuß.
 
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