"Wir wissen, dieser Saal ist zu groß. Wir haben uns maßlos überschätzt", ließ die Theaterleitung durch "Kulturbühnen"-Chef Veit Wagner verkünden. Das war natürlich Sarkasmus pur. "Dachten wir doch, dass ein Theater aus der Hauptstadt, das Berliner Kriminaltheater, alle Weidener und Oberpfälzer aus allen Ecken anlocken würde und ein Titel wie 'Acht Millionäre' attraktiv sein könnte." Dennoch waren es keine 60 Besucher, die hinterm geschlossenen Vorhang auf der Bühne - richtig gelesen: auf der Bühne - in auf fünf Stuhlreihen eng zusammenrückten.
Das Kriminalstück war qualitativ hochklassig und den Besuch wert. Zumal es am Dienstagabend das letzte "Kulturbühnen"-Angebot vor einer langen Sommerpause war. Mit seinen "Acht Millionären" hatte Autor Robert Thomas schon in München, Hamburg und Stuttgart große Erfolge gefeiert. Die Handlung drehte sich um das Erbe eines verstorbenen Herzogs, der in seinem Testament festlegte, sein Vermögen solle unter all seinen zahlreichen Nachkommen verteilt werden, sollte sein Haupterbe ohne Nachwuchs das Zeitliche segnen. Klar, dass ein Mordsspektakel vorprogrammiert war. Das Kuriose: Tilmann Günther hatte gleich acht Rollen zu spielen.
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