Dem Rücken geht's nach dem Arztbesuch besser. Doch dann stellt sich ein Parkwächter vorm Action-Markt an der Friedrich-Ebert-Straße der 60-Jährigen in den Weg. "Haben Sie etwas gekauft?", will er wissen, bevor die Frau mit ihrem Wagen wegfahren kann. Sie zeigt ihm zwei Nusshörnchen vom Bäcker im Markt. Fast ein bisschen wenig für den Gratisparkplatz vor dem Markt und der Arztpraxis, findet die Security. Unverschämt, denkt sich die Frau. Sie ist nicht die einzige, die in diesen Tagen angesprochen wird. Denn Nicht-Kunden, die den Kundenparkplatz nutzen geht es beim Action-Markt schräg gegenüber dem Kepler-Gymnasium an den Kragen. Ein Parkwächter droht immer wieder im Auftrag des Vermieters des Gebäudes, Falschparker abschleppen zu lassen.
"Action ist es wichtig, seinen Kunden ein angenehmes Einkaufserlebnis zu ermöglichen. Dies klappt nur, wenn Nicht-Kunden die Parkplätze nicht belegen", erklärt Maria Langhammer, Zuständige für die Pressearbeit von Action, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.
Zum Arzt aufs WC
Im selben Gebäude befinden sich auch die Praxen von Chirurg Dr. Josef Meyer und Internist Dr. Harald Thumann. Beide sind sich der Parkplatznot bewusst. "Wir haben keine eigenen Parkplätze. Nur die acht bis neun öffentlichen auf dem Parkstreifen vorm Gebäude. Und die sind eigentlich immer belegt", erzählt eine Mitarbeiterin der Praxis Dr. Meyer. "Beim Action können Patienten ja nicht parken, da werden sie abgeschleppt. Aber lustig ist: Wenn ein Kunde im Action-Markt auf die Toilette muss, dann wird er schon mal zu uns geschickt."
Parkplatz gehört zu Markt
Dr. Thumann relativiert: "Wir hatten noch nie Parkplätze. Unsere Patienten kommen aus der Umgebung. Sie wissen, wie die Parkplatzsituation ausschaut." Auch gibt er dem Action-Markt recht im Hinblick auf das Abschleppen: "Es ist dessen gutes Recht, Falschparker abzuschleppen. Der Parkplatz gehört ja zum Markt." Er selbst hätte gerne auch eigene Parkplätze für seine Patienten. So habe er sich schon oft beim Vermieter des Hauses, der Firma Brunner Immobilien GmbH, gemeldet und angefragt. Dieser habe stets ablehnend reagiert.
Der Geschäftsführer von Brunner Immobilien, Stefan Brunner, weist diese Aussage zurück: "Ich habe noch keine Anfrage von Dr. Thumann erhalten. Noch nie. Er kann mich ja gerne mal kontaktieren." Außerdem habe er schon Mieter verloren, weil morgens bei Ladenöffnung der komplette Parkplatz von Falschparkern zugestellt war. "Der Supermarkt, der hier früher mal drin war, hat sich einen neuen Vermieter gesucht, weil morgens, auf dem eigenen Parkplatz, nie Platz war. Deswegen gibt es jetzt einen Parkwächter."
Abgeschleppt sei bis jetzt noch niemand worden. "Wir rechnen mit der Vernunft der Menschen. Wir behalten uns aber, wie bei allen Supermärkten üblich, weiterhin das Recht vor, Falschparker abzuschleppen."
Brunner sieht das Problem vielmehr bei der Stadt: "Ich habe der Stadt schon gesagt, dass es Parkprobleme gibt, doch sie will es nicht hören." Er kenne das Problem auch aus der Innenstadt. Dort seien auf den Straßen mittlerweile gar keine Parkplätze mehr verfügbar. "Die Parksituation in Weiden wird immer schlimmer." Brunners Vorschlag: Die Stadt muss in Alternativen investieren. "Es würde schon helfen, wenn endlich die Fahrradwege ausgebaut würden."















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