„Wenn die Stadt Weiden ihre Pläne für das neue Gewerbegebiet West IV nicht aufgibt, wird der Bund Naturschutz gerichtlich dagegen vorgehen“, sagte Sonja Schuhmacher als Sprecherin des Aktionsbündnisses Walderhalt. Eingeladen worden war zu einem „Weihnachtlichen Waldspaziergang mit dem Aktionsbündnis“ in das Waldgebiet, das für das zukünftige Gewerbegebiet West IV gerodet werden muss. Trotz Temperaturen nahe null Grad kam eine 70- bis 80-köpfige Spaziergänger-Gruppe zusammen, die immer wieder anhielt, um fachkundige Kurzvorträge von Markus Liebl vom Landesbund für Vogelschutz zu hören.
Drei Gruppen von Naturschutz-Argumenten, die für die Erhaltung des Walds sprechen, beschrieb der Referent. Die Untersuchung der Nistkästen und Ultraschall-Analysen hätten gezeigt, dass der Wald ein wichtiges Quartier- und Nahrungshabitat für zahlreiche geschützte und seltene Tiere darstelle. Genannt wurden Fledermausarten wie Fransen-, Wasser-, Rauhaut- und Zwergfledermaus sowie der Kleine Abendsegler. In sogenannten Wochenstuben schlössen sich bis zu 20 Weibchen zusammen, um gemeinsam Nachwuchs auf die Welt zu bringen und aufzuziehen. Alle Fledermausarten seien nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt und stünden teilweise auf der Roten Liste. Vor allem als Jäger gefährlicher neu eingewanderter Insekten würden Fledermäuse gebraucht, stellte Liebl fest.
Als gefährdete Vogelarten im von der Rodung betroffenen Gebiet seien Baumfalke, Baumpieper, Bekassine, Raufußkauz, Schwarzstorch und Sperlingskauz nachgewiesen worden. Auch diese stünden auf der Roten Liste. Die Rodung des Walds würde für diese Tiere den Verlust ihrer Nahrungsstätten bedeuten. Auch die Pflanzenwelt spreche für die Erhaltung des Walds. Der artenreiche Nadelmischwald mit Kiefern, Birke, Fichte, Lärche, Buche, Eiche, Strobe und Spirke enthalte zahlreiche Biotopbäume mit natürlichen Quartieren für Tiere. Gefunden worden seien auch die seltenen Becher- und Rentierflechten. Zu dem weiteren Thema „Bodenversiegelung“ fragte Liebl: „Was passiert bei Starkregen, wenn das Oberflächenwasser in die Schweinenaab oder den Weidingbach fließt?“ In den Zeiten des Klimawandels sei der Wald als „Frischluftschneise der Stadt“ und als Sauerstoffproduzent unverzichtbar.















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