Von Wolfgang Winter
Ausgerechnet dieses quietschfidele Vögelchen trägt die Trauer im Namen. Zuzuschreiben ist es dem Gefieder des Trauerschnäpper-Männchens. Dessen Oberseite ist richtig schwarz in Nord- und Süd-Europa, eher dunkelgrau in Mittel-Europa – bis auf die weiße Binde über dem Schnabel und weiße Flügelspiegel. Das Weibchen trägt dieselbe Zeichnung aber mit grünlich grauer Grundfarbe. Die Unterseite ist bei beiden Geschlechtern weiß.
Beide sind emsig unterwegs, Insekten zu fangen. Wie die nahe verwandten Grauschnäpper jagen sie vorwiegend von einer Sitzwarte aus ein erspähtes Fluginsekt gezielt an. Dann spähen sie auf einem anderen Ausguck weiter. Dabei zucken sie wiederholt mit Schwanz und Flügeln, was sie – im Gegensatz zu ihrem Namen – sehr beschwingt und fröhlich wirken lässt.
Die Funktion dieses Wippen, das auch bei Zaunkönig, Bachstelze und anderen zu beobachten ist, ist nicht sicher. Möglicherweise dient es dazu, Beutegreifer, die einen hungrigen Blick auf die Vögelchen werfen zu irritieren, ihnen die „Zielerfassung“ zu erschweren.
Trotz des auffälligen Gesanges, der – allerdings melodiöser – an das Ratschen eines Zurrgurtes beim Spannen erinnert, sind Trauerschnäpper eher unbekannt, obwohl gar nicht so selten.
Die Höhlenbrüter bewohnen lichte Laub- und Misch-Wälder sowie Parks und Siedlungen mit gehölzreichen Gärten, sofern wenigstens einige große Bäume vorhanden sind und Höhlen, seien es natürliche oder künstliche. Letzter ziehen sie der Natur vor.
In den großen Eichen zwischen Finanzamt und Max-Reger-Park ist der Gesang des Trauerschnäppers in diesen Tagen regelmäßig zu hören, aber auch im Sauerbachtal zwischen Merkelsteig und Schätzlerbad oder im Waldfriedhof. Hier finden die Insektenfresser, die zwischen April und September bei uns „zuhause“ sind, genügend Nahrung und Brutraum.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit diese und sicher einige andere Vogelarten werden Teilnehmer bei zwei Vogelstimmenwanderungen der Ortsgruppe Weiden-Neustadt des LBV hören. Beide Veranstaltungen sind für Familien geeignet; am Samstag in Weiden können Menschen mit Bewegungseinschränkungen ohne Probleme teilnehmen.
- An Christi-Himmelfahrt, 18. Mai, startet um 6 Uhr eine Exkursion in Sperlhammer an der Brücke am Ortsende. Danach gibt es ein Frühstücks-Picknick auf dem dortigen Grundstück des LBV.
- Eine weitere Vogelstimmenwanderung bietet die Ortsgruppe des LBV am Samstag, 20. Mai, in Weiden an. Start ist um 6.30 am Zugang zum Max-Reger-Park an der Friedrich-Ebert-Straße.













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