Weiden in der Oberpfalz
11.04.2024 - 11:20 Uhr

Ausstellung "gesichtslos" gibt Frauen in der Prostitution eine Stimme

Die Welt der Prostitution ist eine Verborgene. Eine Ausstellung mit Fotografien und Texten in der VHS Weiden soll das Thema näher an die Gesellschaft heranrücken.

Ab Juni wird Prostitution auch im Stadtgebiet Weiden – mindestens in einigen Stadtteilen – erlaubt sein. Grund dafür ist das Ende der bisherigen Sperrgebietsverordnung. Das Thema rücke deshalb näher an die Gesellschaft heran, erklärte die Diözesanvorsitzende des Katholischen Frauenbundes Martha Bauer bei der Eröffnung einer neuen Ausstellung in den Räumen der Volkshochschule (VHS). Die Ausstellung "gesichtslos" widmet sich dem Thema Prostitution.

Bauer bezeichnete den Deutschen Katholischen Frauenbund als Lobbyverband für die Frauen und hier auch besonders für solche in prekären Lebenssituationen. Prostitution sei ein Geschäft gegen Würde und Menschenrechte, so die Diözesanvorsitzende. "Diese Frauen sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. In der Gesellschaft verstecken sie ihr Gesicht, träumen ‚gesichtslos‘ von einem anderen und besseren Leben."

Die gesellschaftliche Sichtbarmachung und die Anregung eines öffentlichen Diskurses über die Lebenswelten dieser Frauen sei Anliegen des Projekts. Diesen Frauen hier in der Ausstellung ein Gesicht und eine Stimme zu geben, sei nach den Worten von Tanja Fichtner, der Pädagogischen Leiterin der VHS, ein wichtiger Beitrag. Im ersten Stock der VHS sind 40 Schwarz-Weiß-Aufnahmen des Fotografen Hyp Yerlikaya zu sehen, der für das Projekt zwei Jahre Frauen mit der Kamera begleitet hat.

In den Bildern hält er Menschen, Situationen und Orte fest. Zitate und Aussagen Betroffener vermitteln einen Einblick in eine Welt, die den meisten Besuchern wohl verborgen ist. Die Ausstellung kann kostenfrei bis zum 25. April in der VHS in der Luitpoldstraße besichtigt werden. Während dieses Zeitraums wird es thematische Begleitveranstaltungen mit verschiedenen Schwerpunkten geben.

 
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