Weiden in der Oberpfalz
03.05.2019 - 14:06 Uhr

Bayerisch-Böhmische Museumsnacht und Schätztag in Weiden

Großmutters Geschmeide, ein ungeliebter Zinnbecher oder eine vermeintlich wertvolle Porzellandose - wer weiß schon, was Erbstücke oder Dachbodenfunde wirklich wert sind. Ein Schätztag im Stadtmuseum am 19. Mai könnte Klärung bringen.

Die Bayerisch-Böhmische Museumsnacht am 18. Mai schlägt den Bogen zum Antiquitäten-Schätztag am 19. Mai. Petra Vorsatz vom Stadt Museum Weiden (Mitte) stellt das Programm vor. Mit dabei (von links) Renate Weidacher, Dr. Sebastian Schott, Georg Strehl und Stefan Gruhle. Die "Neisteder Zoiglmusi" mit Franz Harrer und Reinhold Dobner spielt auf. Bild: Gabi Schönberger
Die Bayerisch-Böhmische Museumsnacht am 18. Mai schlägt den Bogen zum Antiquitäten-Schätztag am 19. Mai. Petra Vorsatz vom Stadt Museum Weiden (Mitte) stellt das Programm vor. Mit dabei (von links) Renate Weidacher, Dr. Sebastian Schott, Georg Strehl und Stefan Gruhle. Die "Neisteder Zoiglmusi" mit Franz Harrer und Reinhold Dobner spielt auf.

Das Datum ist perfekt gewählt: Zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 19. Mai, lädt das Weidener Stadtmuseum von 10 bis 16 Uhr die Bürger ein, ihre Familienschätze begutachten zu lassen. Als Experten stehen Wolfgang Bunk (Sakrale Volkskunst), Antiquitätenhändler Georg Strehl und Goldschmiedemeister Stefan Gruhle bereit.

Ob die Stühle im Kultursaal Hans Bauer reichen werden wird sich zeigen. TV-Formate wie "Bares für Rares" oder "Kunst & Krempel" sorgen seit langem für verstärkten Zulauf bei Schätztagen. Das weiß Strehl noch vom vergangenen Jahr, als das Neustädter Rathaus bei einer ähnlichen Veranstaltung von den Besuchern im positiven Sinne überrannt wurde. Den meisten Spaß hatten dabei nicht nur die vielen Zuschauer.

"Wir sind gespannt, was die Weidener uns bringen. Wir freuen uns auf richtig schöne alte Sachen, am liebsten mit regionaler Geschichte", sagt Museumsleiterin Petra Vorsatz. Fürs Pressegespräch hat sie ein paar Schätze aus dem Archiv geholt: einen klassizistischen Kerzenleuchter, eine silberne Kinderrassel, ein seltenes Porzellanpärchen von Bauscher, eine Deckeldose um 1910 von Bavaria Ullersricht. Vor allem Porzellan, Schmuck, Silber, Uhren, Glas, religiöse Volkskunst, Gebetsbücher, Gemälde regionaler Künstler dürften die Besucher mitbringen. Nicht begutachtet würden: Musikinstrumente, Waffen, Ikonen, Teppiche, Münzen und Briefmarken sowie Gemälde. Maximal drei Teile pro Person sind möglich. Unbedingt erforderlich sei eine Anmeldung unter Telefon 0961/814101 oder 814102, sagt Vorsatz.

Museum bis Mitternacht offen

Ein weiterer Brückenschlag in die Historie findet bereits am Tag zuvor, am Samstag, 18. Mai, im Stadtmuseum statt. Dann steigt von 17 bis 24 Uhr die Bayerisch-Böhmische Museumsnacht mit einem umfangreichen Programm. Petra Vorsatz freut es besonders, dass damit die langjährige Zusammenarbeit mit dem Museum des Böhmischen Waldes Tachov eine Fortsetzung findet. Neben Musik aus Bayern - es spielt die "Neisteder Zoiglmusi" mit Manfred Schlöter, Franz Harrer und Reinhold Dobner - sorgen ab 19 Uhr Dudelsackspieler aus Tachov für musikalische Unterhaltung. Die kulinarische Bandbreiten decken unter anderem Bratwürste mit Sauerkraut und böhmische Kolatschen (kleine runde Quarkküchlein) ab.

Kinder dürfen sich auf bayerische Malbücher, auf Stickerbilder mit historischen Gewändern, das Basteln eines prähistorischen Seils, eine Photovoltaikanlage und ein "Bayern-Memory" freuen. Hier gibt es zudem lustige Luftmatratzen zu gewinnen. Sebastian Schott bietet Führungen durch das Tachauer Museum an. Außerdem sorgt eine Modenschau der Firma Weidacher (19 und 21 Uhr) für Kurzweil. Renate Weidachers Familie hat böhmische Wurzeln. Ein Teil stammt aus Malowitz im Kreis Tachau. Zum Pressetermin bringt sie eine sogenannte "Plättchenkette" aus Silber mit Granaten und Glassteinen mit. "Die muss mindestens von meiner Urgroßmutter stammen", sagt Weidacher. Sie könne sich erinnern, dass die Kette an Feiertagen über der Tracht getragen wurde. Das begeistert auch die Expertenrunde, die Teile des seltenen Stücks auf um 1830 datiert. „Auf solche Raritäten hoffen wir auch beim Schätztag“, freut sich Vorsatz.

Eine silberne "Plättchenkette" von ihrer Urgroßmutter ist Renate Weidachers kleiner Familienschatz. Bild: Gabi Schönberger
Eine silberne "Plättchenkette" von ihrer Urgroßmutter ist Renate Weidachers kleiner Familienschatz.
 
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