Weiden in der Oberpfalz
16.10.2019 - 09:52 Uhr

Benefizkonzert für Schwerkranke

Schirmherr Jens Meyer brachte es in seiner Schlussrede auf den Punkt: „Uns wurde in einem akustisch idealen Raum von zwei bewundernswerten Talenten, die keine Profis sind, ein Klang- und Stimmenteppich besonderer Qualität dargeboten.“

von fsb
Über wohltätige Spenden freuen sich (von links): Fördervereinsvorsitzende Waltraud Koller-Girke, Organist Horst Plössner, Sopranistin Hildegard Zoltziar und Schirmherr Bürgermeister Jens Meyer. Bild: fsb
Über wohltätige Spenden freuen sich (von links): Fördervereinsvorsitzende Waltraud Koller-Girke, Organist Horst Plössner, Sopranistin Hildegard Zoltziar und Schirmherr Bürgermeister Jens Meyer.

Angesprochen waren damit die Sopranistin Hildegard Zoltziar und Organist Horst Plössner, beide Beschäftigte im Klinikum.

Der Förderverein für Schwerkranke hatte zu einem Benefizkonzert zugunsten des Hospiz St. Felix eingeladen. das bei 95-prozentiger Förderung auf Spenden angewiesen ist. Vorsitzende Waltraud Koller-Girke ließ sich in der ehemaligen Augustinerkirche mit vielen Gästen begeistern. Das Konzert umfasste im Wechsel hauptsächlich Ave-Maria-Vertonungen und kürzere solistische Orgelwerke vom Barock bis zur Moderne. Für die Zuhörer erwies es sich neben dem Musikgenuss als Möglichkeit zum besinnlichen Meditieren und Ruhen in den bezaubernden Klängen.

Organist Plössner erhielt seine Klavier- und Orgelausbildung in Weiden und Regensburg. Er schloss verschiedene Workshops ab und hat 35 Jahre Spielerfahrung in Bands und Projekten. Für die Benefizveranstaltung hatte er in erster Linie barocke und klassische Werke italienischer Meister sowie von Johann Sebastian Bach ausgewählt, die eine große Virtuosität des Interpreten verlangten und die er bravourös meisterte. Mit „tanzenden Fingern“ und vollen Registern imponierte Plössner die Besucher bei den mit schnellen Tonpassagen vorgetragenen Präludien, Sonaten und Toccata. Zur feierlichen Eröffnung erklang das Finale aus „Ave maris stella IV Amen“ des französischen Komponisten Marcel Dupré. Ihm folgten aus dem ersten Teil von Bachs Sammlung „Das Wohltemperierte Klavier“ Präludium und „Fuge in Cis-Dur“, aus dem zweiten Teil das „Präludium in A-Dur“ und dazwischen dessen für Cembalo geschriebenes „Allegro in Es-Dur“ mit einprägendem Thema. Die nächsten Stücke stammten von italienischen Komponisten des 18. Jahrhunderts: die lebhafte und mit Basstönen endende „Sonata in h-Moll“ und die von markanten Intervallen geprägte „Sonate in G-Dur“ von Domenico Scarlatti, ein Präludium und Allegro der „Sonata in e-Moll“ von Giovanni Battista Martini, die im Staccato begleitete, muntere „Sonata in F-Dur“ von Giovanni Battista Pergolesi und die das Thema rasant umspielende „Toccata in A-Dur“ von Pietro Domenico Paradies. Mit der mächtigen Toccata aus der „Suite gothique“ des Franzosen Léon Boëllmann, die durch ihren düsteren, dunklen Klangcluster als spannende Filmmusik vorstellbar ist, endeten die anspruchsvollen Orgelsoli.

Unaufdringlich und bereichernd begleitete der Organist die gesanglichen Beiträge der Sopranistin Zoltziar, die an der Franz-Grothe-Musikschule in Weiden ausgebildet wurde und in den vergangenen Jahren Gesangsmeisterkurse und stimmtherapeutische Weiterbildung absolvierte. Bei ihren von Komponisten unterschiedlicher Epochen vertonten „Huldigungen an die Gottesmutter“ konnte sie ihre geschulte, weiche Sopranstimme besonders in den hohen Tonbereichen voll zum Ausdruck bringen. Das „Ave Maria“ des Niederländers Jakob Arcadelt schloss mit einem lang anhaltenden hohen Ton, das Franz Schuberts zugeschriebene war geprägt von Legato-Sequenzen und verspielten Orgelläufen. Beim Franzosen César Franck erklang nach dunklen Orgeltönen das „Ave“ wehklagend und steigerte sich zum Jubel, das seines Zeitgenossen Camille Saint-Saëns, maßgeschneidert für die Stimme der Sopranistin, schwoll am Ende nach Intervall-Sprüngen zum hellen „ora pro nobis“ an. Das kirchenliedartige „Ich liebe dich, so wie du mich“ von Ludwig van Beethoven, das eingängige „Sei stille dem Herrn“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, das bekannte, zur Hochzeitsarie gewordene „Panis angelicus“ von Franck und die beiden Wiegenlieder von Max Reger und Franz Schubert fügten sich harmonisch in das Programm ein. Der lange Applaus der Zuhörer wurde noch mit dem mehrstrophigen Lied „Der Mond ist aufgegangen“ von Johann A.P. Schulz belohnt.

Die beiden Musiker Horst Plössner (Orgel) und Hildegard Zoltziar (Sopran) vor Konzertbeginn Bild: fsb
Die beiden Musiker Horst Plössner (Orgel) und Hildegard Zoltziar (Sopran) vor Konzertbeginn
 
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