Weiden in der Oberpfalz
28.09.2020 - 09:37 Uhr

Berliner Künstler Ronny Lischinsky stellt "Ideen von den Planeten" im Kunstbau Weiden aus

Der Berliner Künstler Ronny Lischinsky arbeitet akribisch. Beim Hängen seiner Bilder setzt er auf Lasertechnik. Nichts ist dem Zufall überlassen. Alles wirkt exakt und geometrisch. Jeder Nagel in der Wand sitzt und wurde genau berechnet.

Stellt sich seine eigene Welt zusammen: Der Berliner Künstler Ronny Lischinsky. Bild: Kunz
Stellt sich seine eigene Welt zusammen: Der Berliner Künstler Ronny Lischinsky.

„Ideen von den Planeten“ heißt die Ausstellung von Ronny Lischinsky, die noch bis zum 1. November im „Kunstbau Weiden“ zu sehen ist. „Das Raster hat etwas von einem Sternenbild, ist eine mathematische Konstellation“, erklärt der Meister dem Betrachter.

Lischinsky visualisiert in seinen Arbeiten mit den Mitteln der Malerei, der Installation, der Fotografie und der Grafik Dinge, die außerhalb des Vorstellbaren liegen. „Ein Sternenbild wirkt nur perspektivisch verschoben", sagt er. In Wirklichkeit sei es das aber nicht. „Sonst befände es sich ja nicht innerhalb eines Systems, als zusammengefügtes Muster.“ Und genau dies wolle er mit seiner Arbeit ausdrücken.

„Mein Werk ist ein fließender Prozess.“ Egal ob Zeichnung, Collage, Malerei oder Skulptur: All diese Dinge bildeten eine neue Collage in sich. Dabei handle es sich um unterschiedliche Prozesse, die er übereinander lagere. Seine Ausstellung sei Produkt eines eher unterbewussten Arbeitsvorgangs, den er als Künstler immer wieder mal unterbreche, um die Dinge wieder neu zu ordnen.

Von einem „Formenvokabular“ spricht Lischinsky, der an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig studierte. „Nicht ich beschäftige mich mit der Aufgabenstellung, sondern all das, was mich beschäftigt, fließt praktisch in diesen Fragmenten zusammen.“ Dabei verweist er auf die vielen Trichterformen, die seine Bilder bestimmen. „Die haben für mich etwas mit Senden und Empfangen zu tun, haben allerdings im Gesamtwerk keinerlei narrative Bedeutung.“ Diese Figuren würden im Prozess einfach zusammenlaufen und überraschten ihn immer wieder selbst.

Sein Arbeitsstil: Mischtechniken, wie Lack, Papier, übereinander geklebtes Transparentpapier, Farben. „Weil ich immer schnell gelangweilt bin von Verfahrensweisen, rutsche ich automatisch in verschiedene Materialitäten, um mich wieder auf andere Parameter zu besinnen.“ Auf diese spielerische Art eröffneten sich ihm die Möglichkeiten, das Tor immer weiter aufzustoßen. „Anders, als wenn ich mich nur mit einer Druckgrafik beschäftigen würde.“

Seine künstlerische Welt liege jenseits des Rationalen. In seinen Bildern würden Erinnerungen an Science-Fiction-Szenen wach, Assoziationen zu Laboratorien und wissenschaftlichen Versuchsreihen kämen und gingen. Beim Betrachter löst dies ein Gefühl der Sehnsucht aus. Wie „Kunstbau“-Chefin Irene Fritz betont, ist die Ausstellung zu den Kurszeiten und jeden Sonntag zwischen 15 und 18 Uhr zu sehen.

Weiden in der Oberpfalz25.09.2020
 
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