Weiden in der Oberpfalz
19.08.2021 - 17:38 Uhr

Bezirk und Freistaat als verlässliche Nothelfer gefordert

Millionen fließen von Bezirk und Freistaat in die Region. Die Hilfen für sozial Schwache, Alte, Kranke, für Kultur und Lehre bleiben oft unerwähnt, bedauern Bezirksrat Lothar Höher und MdL Stephan Oetzinger in ihrer Halbzeitbilanz.

Oft gemeinsam unterwegs: Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger (links) und Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher. Bild: Gabi Schönberger
Oft gemeinsam unterwegs: Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger (links) und Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher.

Oft genug müssen der Bezirk Oberpfalz und der Freistaat die Rolle des Nothelfers für die Bürger übernehmen. Erst durch Zuschüsse, durch Förderprogramme werden wichtige Projekte für Gemeinden und Einrichtungen möglich. Stellvertretend für die gewaltigen Ausgaben steht der Bezirk als Träger der überörtlichen Sozialhilfe.

Einen neuen Partner beim Anzapfen von Fördertöpfen in München findet Höher in Stephan Oetzinger. Während Höher als langjähriger Vizepräsident des Bezirkstags seinen Einfluss ausspielen kann, setzt Oetzinger inzwischen als Berichterstatter seiner Landtagsfraktion im "Ausschuss für Wissenschaft und Kunst" sowie als Mitglied im "Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie", aber auch als Landesvorsitzender des CSU-Arbeitskreises für Hochschule und Kultur neue Akzente.

Max Reger aufwerten

Das Jahr 2023 hat für beide besondere Bedeutung - nicht nur weil wieder Bezirks- und Landtagswahlen anstehen. Vielmehr wird in Weiden - und in der Musikwelt - der 150. Geburtstag von Max Reger gefeiert. Reges Büste steht zwar bereits in der Walhalla. Doch er soll endlich offiziell als "herausragende Persönlichkeit der bayrischen Geschichte" anerkannt werden, so Oetzinger. Und damit wäre vor allem ein ständiger Zuschuss für die Max-Reger-Tage gesichert, der bisher immer wieder neu zu beantragen ist. Neben dem Max-Reger-Institut (Karlsruhe) und dem Max-Reger-Archiv (Meiningen) werde die Max-Reger-Sammlung in Weiden (mit den Max-Reger-Tagen) zum wichtigen Zentrum zur Erforschung und Aufführung der Werke von Max Reger. "Diese Anerkennung würde Weiden als Max-Reger-Stadt einen gewaltigen Imagegewinn bringen", ist Höher überzeugt. Investitionsförderung

Bayern investiert hohe Summen in die Verbesserung der Infrastruktur. Stephan Oetzinger verweist dabei auf den Staatsstraßenbau sowie die neuen Förderprogramme für Hoch- und Tiefbauprojekte sowie weitere Maßnahmen - bis hin zur Belebung der Innenstädte, die Millionen Euro in die Region schaufeln.

Museen stützen

Zur vielfältigen Kulturpflege gehöre die Unterstützung der Museen. Neben dem Militärmuseum in Grafenwöhr blicken Höher und Oetzinger auf das Internationale Keramik-Museum in Weiden. Aus der CSU-Initiative im Landtag seien 31 000 Euro als Anschubfinanzierung für dessen Modernisierung bereit gestellt. Als Teil der Neuen Sammlung sei die Existenz des Keramik-Museums zu sichern. Bei der nach 30 Jahren nötigen Modernisierung dürften Bezirk und Land die Stadt Weiden nicht alleine lassen.

Denkmalpflege

Private Bauherren, Kommunen und Kirchengemeinden werden vom Bezirk sowie der Stiftung unterstützt. Höher nennt die Dachstuhl- und Außensanierung des Alten Rathauses in Weiden, die Renovierung der St.-Jodok-Kirche in Tännesberg des Lobkowitz-Schlosses in Waldthurn.

Für Bedürfigte, Kranke, Behinderte und Senioren

Viele Millionen Euro gehen vom Bezirks als Träger der überörtlichen Sozialhilfe an Betreuungseinrichtungen - von den Bezirkskliniken bis zu Seniorenheimen oder Behindertenwerkstätten. Das HPZ kann in Irchenrieth mit einem Aufwand von 14 bis 16 Millionen erweitern. Auch die Umnutzung des Hotels "Am Hopfgarten" in Neustadt/WN in eine Behinderteneinrichtung sieht Höher auf einem guten Weg. Mit dem Bau von Haus 13 fließen 17 Millionen Euro ins Bezirksklinikum Wöllershof. Mit 24 Millionen Euro entsteht in Weiden die neue Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seit Juli ist ein Not- und Krisendienst für Menschen mit psychischen Erkrankungen in Schwandorf eingerichtet.

Behördenverlagerung

Bereits im Herbst kommt der nächste "Schub" von Mitarbeitern des Landesamtes für Finanzen nach Weiden. Bis 2028 soll die Behörde auf 300 Beschäftigte anwachsen und krisensichere, hochqualifizierte Arbeitsplätze bieten. Die Behördenverlagerung bezeichnet Oetzinger als "unser Herzensanliegen".

Wissenschaft und Lehre

Mit Millionen Euro an Förderung wächst die OTH weiter. 5 neue Professorenstellen sind geschaffen. Allein die Kooperation der künftigen Denkwelt mit der OTH wird mit 5 Millionen Euro gefördert, um den Wissenstransfer in Wirtschaft und Gesellschaft voranzubringen, so Oetzinger. Auch die Erweiterung der Digitalen Gründerstiftung Oberpfalz werde gefördert.

 
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