Weiden in der Oberpfalz
01.02.2023 - 14:02 Uhr

"Bibliothek der Dinge" – Leihen statt kaufen

Die Regionalbibliothek startet Mitte nächster Woche ein Projekt, das zum nachhaltigen Konsum anregen möchte. Die Nutzer können dann Gegenstände zum Ausprobieren ausleihen, die sie sich sonst nicht leisten könnten oder würden.

Mit vielen Jahrzehnten Verleiherfahrung im Printbereich geht die Regionalbibliothek nun den nächsten Schritt Richtung Umweltschutz und nachhaltigem Konsum: Ob alltäglichere Gegenstände wie eine Nähmaschine oder ausgefallener wie eine Virtual-Reality-Brille (VR-Brille) – ab dem 8. Februar können in der Bibliothek weit mehr als nur Bücher ausgeliehen werden. Mit dem Programm "Bibliothek der Dinge – Leihen statt kaufen" setzt Leiterin Sabine Guhl damit ab sofort auf einen effektiven Umweltschutz. "Wenn man sich so umschaut und sieht, was alles auf dem Müll landet, kann man sich nur wundern", sagte Oberbürgermeister Jens Meyer am Montag bei der Vorstellung. "Viele Menschen haben Wünsche und können diesen nicht nachkommen. Zum Beispiel finden manche es spannend, mit einem Metalldetektor nach Gegenständen zu suchen, kaufen sich aber nicht gleich einen." Die Idee der Bibliothek: Wir leihen auch das aus.

"Wer ausleiht, schont auch seinen Geldbeutel", machte Guhl deutlich. Denn viele Menschen könnten oder wollten sich Dinge nicht selber leisten, die sie nur einmal oder selten bräuchten. "Wir bieten den Leuten an, Gegenstände erst einmal auszuprobieren, bevor sie sich für einen Kauf entscheiden." Dies sei eine Stufe zum umweltbewussten Konsum. Im Angebot stünden Sachen für alle Altersgruppen und unterschiedlichste Interessensgebiete. Auch zu Themen Mint (Mint-Fächer ist eine zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichts- und Studienfächern beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und Leseförderung.

Bewusst werde auf den Verleih von Kochutensilien verzichtet. "Allein schon aus hygienischen Gründen", sagte Guhl, die besonders Katja Sauermann und Corinna Dietz dankte. Beide hatten das Projekt vorbereitet. Die Angebote könnten mit einem gültigen Bibliotheksausweis kostenlos genutzt werden. Brettspiele, Medien und Puzzle wurden bereits angeschafft. Der Katalog werde aber sukzessive erweitert. Teils mit eigenen Anschaffungen, teils durch Schenkungen.

"Wir können das", sagte Guhl. "Wir sind die Verleihprofis im Printbereich und bringen diese ganze Infrastruktur über Jahrzehnte hinweg ein." Im Erdgeschoss würden zwei Regale aufgestellt, auf denen der komplette Bestand der "Bibliothek der Dinge" mit Informationen zu den jeweiligen Sachen präsentiert werde. "Für verfügbare Leihgegenstände findet man dort einen Stellvertreter, den man mit an die Service-Theke nimmt. Dort bekommt man den Leihgegenstand, der dann wie alle anderen Ausleihen auf das Ausleihkonto gebucht wird."

Ausleihberechtigt sei jeder, der einen gültigen Bibliotheksausweis besitze. Manches könne erst ab einem bestimmten Alter ausgeliehen werden, weil es eben besonders empfindlich oder teuer sei. Etwa die Nähmaschine, die Nintendo Switch oder der Diascanner. Ein weiterer Vorteil: Manche Dinge benötigten Verbrauchsmaterialien, wie Laminierfolien, Fotopapier oder Klebestifte. Diese könnten einzeln erworben werden. So brauche niemand größere Verpackungseinheiten und damit mehr zu kaufen, als benötigt werde. "Das gehört aber nicht zur Verleihe."

Alle ausgeliehenen Gegenstände dürfen nur ordnungsgemäß, pfleglich und zweckgerichtet benutzt werden. Deshalb sei jedem Gegenstand eine Bedienungsanleitung beigelegt. Der Nutzer hafte dafür. Die Rückgabe erfolge ausschließlich während der Öffnungszeiten an der Service-Theke. Wie Guhl bekannt gab, beginnt die Aktion Mitte nächster Woche.

Service:

Leihen statt kaufen – so geht´s:

  • kostenlos mit gültigem Bibliotheksausweis
  • manche Gegenstände mit Altersgrenze
  • jeder Gegenstand mit Bedienungsanleitung
  • Rückgabe erfolgt zu den Öffnungszeiten an der Service-Theke
  • nicht verliehen werden Kochutensilien aus Hygienegründen
 
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