Mit den vom Bund geförderten Mitteln würden die moderne und hochwertige Ausbildung von Fachkräften, neu eingestelltes Personal, Software und Sensorik an den Tieren finanziert, unterstrich Leitender Landwirtschaftsdirektor Helmut Konrad am Mittwoch beim Besuch von Bundestagsabgeordnetem Albert Rupprecht in Almesbach.
Neu eingestellt würden drei Pädagogen: Vom IT-Experten bis zum Landwirt. „Eine Investition in die Zukunft.“ Das Ausschussmitglied im Bundestag, Rupprecht, zeichnete für das Entwicklungs- und Erprobungsprojekt mitverantwortlich. „Wir brauchen nicht nur an den Schulen, sondern auch in der überbetrieblichen Ausbildung digitale Kompetenz. Denn der einzelne Landwirt kann sich das nicht leisten. Das gilt auch für Handel und Industrie. Dafür gibt es dieses Programm.“
Die Fördermaßnahmen richteten sich an 15 neue Programme mit 25 Akteuren aus Handwerk, Bauwirtschaft, Landwirtschaft, Industrie und Handel, hieß es. Mit dem Sonderprogramm solle die Digitalisierung angeschoben werden. Bis Mitte 2023 investiere Berlin 224 Millionen Euro in die Modernisierung der Ausbildung.
„Ich freue mich, dass es hier geklappt hat“, formulierte Rupprecht. Beim Auswahlverfahren habe es sich um keinen Selbstläufer gehandelt. „Almesbach ist durch ein objektives Wertungsverfahren gegangen. Hier war Qualität angesiedelt. Ohne diese Qualität hätte die Einrichtung diese Mittel nie bekommen.“ Konrad sprach von einer Mannschaftsleistung.
Almesbach werde jetzt, wie all die anderen Projektteams, die Anforderungen der Digitalisierung an die Ausbildung identifizieren und neue Technologien methodisch-didaktisch in die ergänzende überbetriebliche Ausbildung transferieren. Die Förderung reiche exakt von Sensoren und digitaler Steuerungstechnik in der Milchtechnologie bis zur bayernweiten Entwicklung völlig neuer Lernkonzepte für überbetriebliche, einwöchige Ausbildungskurse. „Wir sind hier keine Schule, wir sind eine Lehranstalt.“
Mit dem Sonderprogramm will das Ministerium einen Modernisierungsschub in den Berufsbildungsstätten und darüber hinaus in den landwirtschaftlichen Ställen bewirken. Ferner würden neue Kurse für den Ausbildungsberuf Milchtechnologe entwickelt und erprobt und die daraus resultierenden Erkenntnisse im Produktions- und Arbeitsprozess bei der Milchverarbeitung eingesetzt werden.
„Die Erfahrungen, die wir in den kommenden drei Jahren erzielen werden, wollen wir dann auch auf die übrigen bayerischen Lehranstalten übertragen. Auch auf Pferd, Schwein und Geflügel“, erklärte Konrad. Und weil es sich um Bundesmittel handele, werde man auch Lehranstalten in ganz Deutschland einbinden. Rupprecht: „International nicht abgehängt zu werden ist bei uns im Ausschuss Dauerthema.“
Fachlehrer Korbinian Wittmann ist für die Anschaffung und Einrichtung der digitalen Technik verantwortlich. „Treten Fehler auf, merze ich sie aus. Das gehört auch zu meinen Aufgaben.“ Sein Kollege Matthias Stangl ist der „Anwender“. Er kümmert sich darum, wie die Software im Stall eingesetzt wird. Über Sensoren werden im Stall bestimmte Bewegungsabläufe, Trink- und Fressgewohnheiten von Kühen und Kälbern auf Laptops übertragen. Anhand derer sieht sich der Landwirt in der Lage, Auffälligkeiten seiner Tiere zu überwachen und gegebenenfalls den Veterinär zu informieren.
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