"Wenn was nicht fertig werden sollte, wird das am Ende niemand merken", sagt Manfred Schwemmer. Der Architekt schaut in der "heißen Endphase" fast täglich auf der Baustelle an der Lerchenfeldstraße vorbei. Die Parkettböden sind zum Großteil verlegt, Elektrik, Heizung und LED-Technik installiert, die Wände gestrichen. In den nächsten Tagen werden die Toiletten eingebaut, es fehlen noch Einbauschränke und einige Türen.
"Alles im normalen Bereich", beruhigt der Planer. Einzig der Blick nach oben lässt ihn die Stirn runzeln. Im großen Saal fehlt in über fünf Metern Höhe noch immer die abgehängte Saaldecke. Die 150 Quadratmeter Schallschutzelemente aus Fichtenholz seien bereits vor Monaten bestellt worden. Das Unternehmen versprach, bis Mai zu liefern. Dann gab es einen Produktionsstopp. "Das ist ärgerlich, aber nicht zu ändern", sagt Schwemmer. Am Mittwoch begann die Fachfirma zumindest die Unterkonstruktion anzubringen. Solange die komplette Decke nicht fertig ist, könne jedoch das Parkett im Saal noch nicht verlegt werden.
Optisch wird die Schallschutzdecke ein Hingucker. Der Architekt zeigt ein Modellstück der Fichtenholzplatten mit dem Faserdämmstoff. Im Holz sind in verschiedenen Abständen Rillen eingefräst. "Diese sollen die unterschiedlichen Schallfrequenzen absorbieren", sagt Hausherr Pfarrer Gerhard Pausch, der in den vergangenen Monaten unfreiwillig zum "Bauexperten" avancierte. "Man lernt immer dazu." Er freue sich auf die Fertigstellung und die Einweihung mit Bischof Rudolf Voderholzer. Übrigens dessen erster Besuch in Herz Jesu in Weiden, wie Pausch nebenbei erwähnt.
Letzte Arbeiten laufen auch rund ums neue Pfarrheim. Die Terrasse auf der zur Kirche gewandten Seite wird gerade mit Betonsteinen in Juragelb gepflastert. Der warme Farbton ergänze die Hausfarbe (Terrakotta) und das Gelb der Kirche, erklärt Architekt Schwemmer. Ein "verbindendes Element" sei auch im Eingangsbereich des Pfarrheims zu finden. Dort werden wie in der Pfarrkirche nebenan Solnhofner Steinplatten verlegt.
13 Monate nach der Grundsteinlegung wird am 14. Juli der Neubau eingeweiht. Die Baukosten, die anfangs zu entgleisen drohten, summierten sich schließlich auf rund 1,4 Millionen Euro. Weitere Überraschungen habe es nicht gegeben. "Wir haben in der Hochpreisphase mit dem Bau begonnen", sagt der Architekt. Da war es ganz normal, dass alles etwas teurer wurde. Gerade bei den Ausbaugewerken sei die Rücklaufquote der Angebote aber gut gewesen, so dass der günstigste Anbieter zum Zuge kam. Hier lobt Schwemmer ausdrücklich die gute Zusammenarbeit den regionalen Unternehmen.
Auch Kirchenpfleger Hans-Joachim Wolfinger und Peter Göppl von der Kirchenverwaltung sind zufrieden. "Mal sehen, wer als erstes die neuen Begegnungsräume nutzen darf. Das müssen wir wohl auslosen", lacht Wolfinger. Inzwischen kann auch er gelassen sein. Das sei nicht immer so gewesen.
Ein Pontifikalgottesdienst mit Bischof Rudolf Voderholzer findet am Sonntag, 14. Juli, in der Pfarrkirche Herz Jesu mit anschließender Segnung des neuen Pfarrheims statt. Im Anschluss besteht Möglichkeit zum Mittagessen. Nachmittags feiert die Pfarrgemeinde rund um das Pfarrheim, unter anderem mit einem buntem Kinderprogramm. Es gibt Kaffee, Kuchen und Gegrilltes. Ende gegen 16.30 Uhr. (shl)
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