Elegant schmiegt sich der rundliche Bau zwischen Pfarrkirche und Pfarrgarten. Mittlerweile komplett verglast, ist seit wenigen Tagen auch der Außenputz aufgetragen. Ein erdiger Farbton, der an Terrakotta erinnert. "Ein markanter Farbton, der die Eigenständigkeit des Gebäudes unterstreicht, ohne in Konkurrenz zum Gotteshaus zu treten", sagt Schwemmer. Wir treffen den Architekten gemeinsam mit Pfarrer Gerhard Pausch, Peter Göppl von der Kirchenverwaltung und Kirchenpfleger Hans-Joachim Wolfinger auf der Baustelle.
Die Handwerker haben seit der Grundsteinlegung im Juni mit Hochdruck gearbeitet. Verzögerungen gab es trotzdem. "Dafür ist einfach die Baukonkonjunktur zurzeit zu gut", sagt Schwemmer. Die Kosten für den prägnanten Bau an der Lerchenfelstraße liegen mittlerweile bei über 1,4 Millionen Euro. "Da werden wir wohl an der ein oder anderen Stelle etwas sparen müssen", sagt Pfarrer Pausch. Bei den Außenanlagen oder der Ausstattung sei das zum Beispiel noch möglich.
Im Pfarrheim werde es trotzdem an nichts fehlen: Fußbodenheizung, W-LAN, Beamer, energiesparende LED-Beleuchtung, ein Behinderten-WC, eine Küche, Schränke, mobile Trennwände im Saal,Wärmeschutzglas und Jalousien. Mittelpunkt ist der große Saal mit einer Deckenhöhe von über 5,30 Meter. Hier wünscht sich Kirchenpfleger Hans-Joachim Wolfinger, dass der Raum durch die Pfarrei ausgiebig genutzt und mit Leben gefüllt wird. Durch die bodentiefe Fensterfront fällt der Blick auf die Pfarrkirche und Teile des Pfarrgartens. Im Außenbereich wird noch eine Terrrasse angelegt. Auch der Spielplatz befindet sich nun auf dieser Seite. Rund 380 Quadratmeter Nutzfläche stehen in dem 30 Meter langen und 16 Meter breiten Bau zur Verfügung.
Zur Straßenseite hin liegt der sogenannte Begegnungsflur, ebenfalls durch hohe Fenster von außen gut einsehbar. "Das ganze Gebäude präsentiert sich offen. Aus- und Einblicke sind erwünscht", erklärt der Architekt die Idee hinter der Gestaltung. Vom Gang aus zweigen die verschiedenen Funktionsräume wie Technikraum, Putzkammer, drei Gruppenräume und die Küche ab. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe regelt die Temperatur im Innenbereich. Das Pfarrheim ist barrierefrei. Das sei allen Beteiligten von vornherein wichtig gewesen, sagt Schwemmer. Während der Öffnungszeiten der Kirche sei auch das WC zugänglich.
Die ursprüngliche Planung eines zweigeschossigen Baus wurde verworfen. "Wir wollten den Blick auf die Kirche nicht verbauen", sagt der Planer. So entstand der raffinierte ellipsenförmige Bau, dessen Details ihn immer noch begeistern. "Man sieht keinen Anfang und kein Ende. Die schwungvolle Form belebt den Bereich zwischen Lerchenfeldstraße und Pfarrkirche und definiert den Kirchplatz neu." Rund um das neue Pfarrheim sollen sich die Fußgänger ungehindert bewegen und treffen können. Der Parkverkehr bleibt auf die bisherigen Parkplätze beschränkt.
Nach Ostern 2019 soll der Neubau fertig sein. Im Hintergrund laufen bereits die Vorbereitungen für die Einweihung. Pfarrer Gerhard Pausch freut sich, dass dann die Zeit des Provisoriums ein Ende hat. "Das Haus, das auch als Jugendheim genutzt wird, soll ein Ort der Begegnung sein", wünscht sich Pausch. Es biete neue Möglichkeiten für die Gemeindearbeit. "Und auch das Geld ist gut angelegt. Das Projekt wird zu 50 Prozent aus Kirchensteuergeldern finanziert, den Bau führen regionale Fachfirmen aus. Das darf man ruhig auch mal erwähnen", findet der Geistliche. Für die Zukunft sei die Pfarrei Herz Jesu damit gut aufgestellt.
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