Weiden in der Oberpfalz
03.05.2024 - 11:14 Uhr

Wenn Da Bobbe den Kinderwagen schiebt, geht alles schief

Robert Ehlis begeistert mit seinem neuen Programm "Obacht Bärig!" im Postkellersaal in Weiden.

Da Bobbe bärig in Aktion. Bild: Kunz
Da Bobbe bärig in Aktion.

"Was du alles brauchst, wenn du Vater wirst: Ein Kind kommt ja nackert auf die Welt." Gebt diesem Mann aber um Himmels willen keinen Kinderwagen mehr zur Probefahrt. Sponsert by Schwiegerpapa hat das Luxusgefährt, ausgestattet mit allem Pipapo, 1400 Euro gekostet. Er selber hätte sich den Wagen nie gekauft. Aber Da Bobbe hat nichts Besseres zu tun, als im nagelneuen Kinderwagen einen offenen 10-Liter-Eimer mit weißer Farbe zu transportieren. Bis zur nächsten Bordsteinkante geht ja auch alles gut.

Dummerweise ist das Gefährt nach der anschließenden Dampfstrahl-Behandlung nicht mehr zu gebrauchen. Ein Billig-Modell muss her. Ein nicht zusammenklappbarer Buggy, den der angehende Papa allerdings klappbar macht, damit er besser in den Kofferraum passt. Während Corona sei er dann Vater geworden, erzählt Da Bobbe an Donnerstagabend im Postkellersaal voller Stolz. "Es war ein Wunschkind, hat meine Frau gesagt." Das Publikum lacht. Es lacht auch über den Schwiegervater, der ihm bei der Eröffnung der freudigen Botschaft erst mal eine knallt. Begründung: Weil dies Familientradition sei und weil ihm dessen Schwiegervater weiland auch eine kräftige Watschn verpasst habe.

"Obacht Bärig!" heißt das vierte Kabarettprogramm des Niederbayern, der mit seiner Steirischen Harmonika und einem flotten, oft auch ziemlich derben Mundwerk daherkommt und dem Publikum den einen oder anderen Bär aufbindet. Nach dem Motto: Auf sie mit Gebrüll! Bärig aufgewachsen, mit Teddy-Bär verhätschelt und Bärenmarke getränkt, so steht er jetzt auf der Bühne zwischen Milchkannen und Bulldog-Sitz wie ein Bayrisches Urviech in Sachen Körpergröße und Leibesfülle. Sein Programm zeigt, wie bärig es in Bayern zugeht. Vor allem auf dem Land.

Robert Ehlis, wie Da Bobbe im echten Leben heißt, beschreibt den ekeligen Zustand in seinem Zahnspangerl-Schachterl noch aus Kindertagen und den Mattenwagengeruch hinter der Schwingtür in der Turnhalle aus Schülerzeit. "War eine Mischung aus Oma unterm Arm und pfui Deifel." Dann erzählt er, wie der Opa früher den Schnaps aus Mon Cheri-Pralinen gesaugt und ihm dann die Rest-Schokolade in den Mund gesteckt hat. Da Bobbe zeigt auch, wie das damals war: Nimmt eine Mon Cherie, schlürft sie aus und reicht den Schoko-Rest einer Dame in der ersten Reihe. Vorher gibt's aber eine Rundumabrechnung mit den Corona-Verboten und den "Fotzenfiltern". "Mit dem Hund hast naus geh'n dürfen. Aber nicht mit der eigenen Frau." Was eine schwierige Zeit für den Hund war.

Da Bobbe klärt auf, warum Kinder kein Zeitgefühl haben, er dafür ein Gefühl wie ein Hackstock. Warum er in seinem Haus alles anders als normal gebaut hat und er vegane Rosswürste meidet. Außerdem lehrt er thailändische Meditation auf bayrisch und schlüpft in verschiedenste Kostüme und Rollen, inklusive seiner Paraderolle als Brandlhuber Muk, seines Zeichens erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr FacklBÄRg.

 
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