Muss man in Weiden für Fahrten in den Stadtbussen derzeit Fahrscheine kaufen oder nicht? Zu dieser Frage gibt es eigentlich eine eindeutige Antwort. Doch so einfach ist es dann doch nicht.
„Ich lese gerade in der Zeitung, dass man für jede Busfahrt ein Ticket besitzen muss. Auf dem Infoschild im Bus am Absperrband zum Busfahrer heißt es aber ausdrücklich: ‚Für diese Fahrt benötigen Sie keinen Fahrschein‘. Wie soll man das dann verstehen?“, fragt eine Leserin am Mittwoch. Busunternehmer Wolfgang Wies wiederholt auf eine erneute Anfrage von Oberpfalz-Medien, was er schon am Vortag mit anderen Worten sagte: „Der Tarif ist nicht aufgehoben und auch nicht die Verpflichtung, einen Fahrschein zu kaufen.“ Widerspricht dies dem von der Leserin zitierten Schild im Bus?
Wies spricht von einer „faktischen Unmöglichkeit, Schwarzfahrten als solche zu ahnden“. Weil Busfahrer und Kontrolleure derzeit vor Kontakten zu den Fahrgästen geschützt werden sollen, können in den Bussen weder Fahrkarten verkauft, noch Fahrscheine kontrolliert werden. Deshalb seien diese Schilder angebracht worden. „Der Tarif gilt, aber er kann nicht angewandt werden“, so Wies.
Für den Busunternehmer macht es freilich einen feinen Unterschied, ob es keine Fahrschein-Pflicht gibt oder ob Fahrgäste zum Kauf verpflichtet sind, aber aufgrund der aktuellen Situation keine Einzelfahrscheine kaufen können. Für den Fahrgast kommt es aber aufs Selbe raus: Er fährt ohne Ticket. Und das bleibt derzeit – obwohl er dann ein Schwarzfahrer ist – unbestraft. Wies betont noch einmal, mit Hochdruck an einer Lösung für den Fahrkartenverkauf im Bus zu arbeiten.
Für Irritationen sorgte auch eine Pressemitteilung der Stadt Weiden vom 13. März. Darin hieß es: „Ein Verkauf von Fahrausweisen (in den Bussen; Anmerk. d. Redaktion) ist nicht mehr möglich. Die Ausfallkosten übernimmt die Stadt Weiden.“ Auf eine Nachfrage, wie sich diese genau zusammensetzen, antwortete die Stadt bis Redaktionsschluss nicht. Busunternehmer Wies erklärte, die Stadt habe bislang die Differenz übernommen, die sich für die Kosten des Busverkehrs abzüglich der Erlöse ergeben habe. Die Folge: Die von der Stadt zu tragende Differenz werde mit niedrigeren Erlösen in der Krise höher ausfallen.





















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