"Chronische Kopfschmerzen" hat ein Arzt einem 24-jährigen Mann aus dem östlichen Landkreis Neustadt/WN attestiert. Weil demnach sonst keine Therapie angeschlagen habe, hat ihm der Arzt medizinisches Cannabis verschrieben. Nach den Aussagen des jungen Mannes hilft das. Ein Schmerztagebuch könne das bestätigen. Weil er Angst gehabt habe, ihm würde das Mittel nicht weiterhin verschrieben, habe er am 4. Mai von einem Unbekannten 439 Gramm Marihuana an einer Tankstelle in Neutraubling gekauft.
Zum Verhängnis wurde ihm die Aussage der Exfreundin eines Bekannten. Ihr zufolge hat ihr Exfreund von dem 24-Jährigen die Droge gekauft. Jetzt steht er vor Gericht wegen des Besitzes einer nicht geringen Menge und des Handels damit.
Das Marihuana habe er zum "Eigenkonsum gekauft",erklärte er. Er räumte aber ein, "ab und zu etwas abgegeben" zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung stellte die Kripo Weiden neben den Drogen auch etliches Zubehör zum Anbau der Pflanzen sowie 1500 Euro in einem Tresor sicher, die, wie die Beamten vermuteten, aus Drogenverkäufen stammen könnten. Das Geld erklärte der Angeklagte folgendermaßen: "Wenn am Ende des Monats Geld auf meinem Konto übrig bleibt, dann räume ich das immer ab und lege es in meinen Safe", sagte er. Auch die Sichtung von Handy und PC hatte laut Polizei keine Hinweise auf Handel-Aktivitäten geliefert.
Um weitere Zeuge zu vernehmen, wurde die Verhandlung auf den 13. Dezember um 10 Uhr vertagt. Damit er die bei ihm gefundene Geldsumme erklären kann, soll der 24-Jährige bis dahin seine Kontoauszüge vorlegen.
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