Weiden in der Oberpfalz
08.01.2020 - 19:23 Uhr

Wenn Claudia zur Anni wird

Anni ist Kellnerin. Derb, direkt und mit ganz speziellem Humor. Wegen des großen Interesses schlüpft Claudia Lohmann für das Landestheater Oberpfalz (LTO) ab 18. Januar drei Mal in der Regionalbibliothek erneut in die vertraute Figur.

Für drei weitere Vorstellungen in der Regionalbibliothek Weiden tauscht LTO-Schauspielerin Claudia Lohmann ihren Kaffeebecher gegen ein Cocktailglas und schlüpft in die Rolle der „Kellnerin Anni“. Bild: exb/Lorenz Pinck/LTO
Für drei weitere Vorstellungen in der Regionalbibliothek Weiden tauscht LTO-Schauspielerin Claudia Lohmann ihren Kaffeebecher gegen ein Cocktailglas und schlüpft in die Rolle der „Kellnerin Anni“.

Die Ehe ist gescheitert, ihr Mann fremdgegangen. Auch als "Single" enden ihre erotischen Abenteuer regelmäßig in einer Katastrophe. Erfrischend, grantig, witzig und abstrus philosophiert Claudia Lohmann (46) als "Kellnerin Anni" seit November 2018 über Gott, die Liebe und die Welt. Die Wiederaufnahme des von Till Rickelt inszenierten Stücks am 18., 24., und 26. Januar weckt bei ihr unterschiedlichste Gefühle, wie sie Oberpfalz-Medien erzählt.

ONETZ: Die Figur der lebenslustigen Kellnerin ist für Sie fast schon zur Paraderolle geworden.

Claudia Lohmann: Das stimmt. Mittlerweile hab ich die Anni schon 18 Mal gegeben, in der Regionalbibliothek, in Burgtreswitz, beim "Cooltour-Sommer vor der Seebühne in Tirschenreuth und auch in unserem "ZwischenSpielRaum" in Waldthurn. Und nicht nur durch die sehr verschiedenen Bühnen war es immer spannend. Ich freu mich schon auf eine neue Runde.

ONETZ: Die Nachfrage ist unverändert groß. Was hat die Anni an sich, das sie für die Zuschauer zu etwas besonderem macht?

Die Figur ist uns allen sehr nah, weil sie Oberpfälzisch spricht, wenn auch kein echtes. Ihre Mundart ist eine Mischung aus der bayerischen Kunstsprache des Autors Herbert Rosendorfer und meinem eigenen Dialekt. Ansonsten ist Anni sehr gradlinig und macht sich nicht viele Gedanken über die Konsequenzen ihres Handelns. Jeder kennt so eine Anni aus seinem eigenen Umfeld und kann sich daher gut in sie hineinversetzen.

ONETZ: Finden Sie sich selbst teilweise auch in Anni wieder?

Naja, ich bin eher ein Kopfmensch und denke Situationen gründlich durch. Anni ist da viel, viel spontaner. Auch bin ich nicht ständig auf der Suche nach einem Mann (lacht).
Aber andererseits sind wir in etwa im gleichen Alter, haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Als Schauspieler verbindet man das Alter mit der Figur, lässt es in Bewegungen und Gestik einfließen. Da hab ich schnell hineingefunden und brauchte dies nicht zusätzlich zu proben. Für mich ist das deswegen interessant, da ich – wie zuletzt in "Cabaret" – oft ältere Charaktere spiele und nun Spielalter und tatsächliches Alter einmal identisch sind. Gemeinsam haben wir auch, dass wir über uns selbst lachen können und (macht eine Pause) wir beide Raucher sind.

Für drei weitere Vorstellungen in der Regionalbibliothek Weiden tauscht LTO-Schauspielerin Claudia Lohmann ihren Kaffeebecher gegen ein Cocktailglas und schlüpft in die Rolle der „Kellnerin Anni“. Bild: exb/Lorenz Pinck/LTO
Für drei weitere Vorstellungen in der Regionalbibliothek Weiden tauscht LTO-Schauspielerin Claudia Lohmann ihren Kaffeebecher gegen ein Cocktailglas und schlüpft in die Rolle der „Kellnerin Anni“.

ONETZ: Worin liegt die Herausforderung, Rosendorfers „Solostück für eine Dame“ zu spielen?

Zunächst die naheliegende: Es ist ein zweistündiger Monolog. Das ist erst einmal ein Brett. Ich glaube, ich war noch nie so nervös vor einem Auftritt, wie beim ersten Mal bei der Anni. Natürlich kenne ich das noch von der Schauspielschule. Anni spricht aber die Zuschauer frontal an und so bekommt man Reaktionen sehr direkt mit. Das war eine neue Erfahrung.
Das Publikum von Beginn an an die Hand zu nehmen, ist schon fordernd. Wenn es dann läuft, ist es aber eine unbeschwerte Zeit und ein Abend, an dem sich nicht nur die Frauen amüsieren.

ONETZ: Gibt es ein besonderes Erlebnis in Ihrer Zeit mit Anni?

So einige. Das seltsamste war aber nicht auf der Bühne. Beim Urlaub letztes Jahr mit meiner Familie in Rom standen wir vor dem Petersdom. Da musste ich an Anni denken, die ja im zweiten Teil des Abends auf Pilgerfahrt geht. Ich begann, die Kirche mit Annis Augen zu sehen. Es war schon etwas gespenstisch (lacht).
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Karten beim NT/AZ/SRZ-Ticketservice unter Telefon: 0961/85-550, Telefon: 09621/306-230 oder Telefon: 09661/8729-0 sowie online unter www.nt-ticket.de

Karten für "Kellnerin Anni" zu gewinnen:

Oberpfalz-Medien verlosen drei mal zwei Karten für die Vorstellung am 26. Januar! Rufen Sie unter 0137822/70 24 53 an und nennen Sie das Stichwort Anni und Ihren Namen, Ihre Adresse und Telefonnummer oder schicken Sie eine SMS an 52020 mit dem Stichwort DNT WN Anni und ihrem Namen, Ihrer Adresse und Telefonnummer. Der Anschluss ist bis Dienstag, 14. Januar, 10 Uhr, geschaltet.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Teilnahmebedingungen:

0,50 Euro pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, andere Netze können abweichen; bzw. 0,49 Euro pro SMS.

Die Datenerhebung und -speicherung erfolgt unter Berücksichtigung der aktuellen DSGVO. Die Gewinner werden benachrichtigt und ggf. in unseren Medien (Print/Online) veröffentlicht. Weitere Informationen unter www.onetz.de/teilnahmebedingungen.

 
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