Krieg in der Ukraine, Inflation und Energiekrise - diese Herausforderungen haben im vergangenen Jahr auch die Beratungen und Geschäfte der Commerzbank in Weiden geprägt. "Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft haben sich grundlegend geändert", sagt Wolfgang Bauer, Gebietsleiter Unternehmerkunden Nordbayern. Lieferengpässe und gestiegene Preise haben das Geschäft der Unternehmen beeinflusst. Die Commerzbank selbst ist wieder im Dax. Fast viereinhalb Jahre nach dem Abstieg ist die Bank wieder in die erste deutsche Börsenliga zurückgekehrt.
Unternehmen haben Krise gut bewältigt
Angesichts der unsicheren Aussichten hätten sich die Firmen in der Region Weiden mit neuen Investitionen in neue Maschinen und Anlagen zurück gehalten. Zugleich nahmen sie aber Kreditlinien verstärkt in Anspruch, um zum Beispiel auf steigende Einkaufspreise reagieren zu können, berichtet Bauer. Durch die Pandemie seien viele Unternehmen gut auf Krisensituationen eingestellt. Insgesamt sei das Kreditvolumen bei kleinen und mittelständischen Unternehmen bis zu 15 Millionen Euro Jahresumsatz um 11,2 Prozent auf 174 Millionen Euro gestiegen. Das Kreditvolumen im Firmenkundensegment in der Region Weiden sei im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro gewachsen.
"Unsere langjährige Expertise als Mittelstandsbank führt zu einer Vernetzung mit unseren vermögenden Privatkunden. Zwei Drittel von ihnen haben einen unternehmerischen Hintergrund", weiß Michael Krauß. Der Gebietsleiter Private Banking & Wealth Management Nordbayern spricht von einem gestiegenen Beratungsbedarf durch die unsicheren Rahmenbedingungen. Das Geschäftsvolumen der Commerzbank Weiden habe sich stabil entwickelt und zum Jahresende 865 Millionen Euro betragen.
"Einerseits haben viele Anleger angesichts des Kriegs in der Ukraine und der Schwankungen an den Börsen vorsichtig reagiert und abgewartet", sagt Krauß. Das Einlagenvolumen sei entsprechend um 5,2 Prozent auf 202 Millionen Euro gewachsen. Andererseits hätten auch einige Kunden die niedrigeren Kurse für einen Einstieg genutzt und ihr Vermögen in Wertpapiere angelegt. "Gerade auch in diesen Zeiten ist es sinnvoll, denn Wertpapieranlagen bieten auf lange Sicht den besten Schutz vor Inflation", betont Krauß. Bei den Anlagewerten gehe der Trend klar weiter in Richtung Nachhaltigkeit. So sei das Volumen eines hauseigenen Fonds, der in Solar- und Windparks investiert, in der Region Weiden im vergangenen Jahr um 42,1 Prozent auf neun Millionen Euro gestiegen.
Bausparen beliebter
Bausparen, das beliebteste Thema der deutschen Sparer, sei auch bei den Kunden der Commerzbank Weiden zunehmend nachgefragt. Auch mit Anschlussfinanzierungen hätten sich Kunden einen Zinsvorteil gesichert, teilt Krauß mit. Das Neugeschäft mit Baufinanzierungen habe sich allerdings im Verlauf des Jahres 2022 abgekühlt. Auf der Kreditseite stieg das Bestandsvolumen an Baufinanzierungen um 30,4 Prozent auf 131 Millionen Euro, gibt die Geschäftsleitung der Bank an.
"Die Banking-App ist inzwischen der am häufigsten von unseren Kunden gewählte Kanal zur Bank", sagt Krauß. Insgesamt nutzten laut der Jahresbilanz fast 74 Prozent der Kunden der Weidener Commerzbank digitale Wege um ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Von der Beratung bis hin zum Abschluss einer Baufinanzierung oder Wertpapieranlage kann inzwischen jedes Finanzgeschäft digital abgewickelt werden. Zusätzlich haben die Commerzbank-Kunden die Möglichkeit, sich telefonisch mit dem Beratungscenter in Verbindung zu setzen. "Unser Ziel ist es, dass es für Kunden keinen Unterschied mehr macht, Bankgeschäfte zu Hause oder in der Filiale zu erledigen", wünscht sich Michael Krauß.
Über die Commerzbank
- Commerzbank Region Weiden: Standorte in Weiden, Cham, Schwandorf und Amberg
- Commerzbank Nordbayern umfasst die Regionen Weiden, Bayreuth, Nürnberg und Würzburg
- Commerzbank Nordbayern: 40 Mitarbeiter
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