Weiden in der Oberpfalz
05.04.2022 - 12:23 Uhr

CSU legt nach: Jetzt "Schwindeleien und Falschaussagen" vom SPD-Generalsekretär

Was sich als Affront gegen Weiden liest, soll eigentlich ein Lob sein? Nie und nimmer, meint CSU-Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer – und greift Arif Tasdelen wegen "erfundener Ausflüchte" heftig an.

CSU-Kreischef Stephan Gollwitzer attackiert den Generalsekretär der Bayern-SPD. Bild: Gabi Schönberger
CSU-Kreischef Stephan Gollwitzer attackiert den Generalsekretär der Bayern-SPD.

So leicht lässt die CSU den SPD-Generalsekretär nicht davonkommen. "Die Ausflüchte des Herrn sind schlichtweg erfunden", meint CSU-Kreisvorsitzender Stephan Gollwitzer. "Seine Antwort war klar und deutlich und lässt keinen Interpretationsspielraum zu." Arif Tasdelen habe die Stadt Weiden beleidigt – „diese Entgleisung nun auch noch mit Schwindeleien und Falschaussagen korrigieren zu wollen, schlägt dem Fass den Boden aus".

Stein des Anstoßes: ein schriftliches Kurz-Interview des Magazins Marlene-News, in dem der "General" der Bayern-SPD auf eine entsprechende Frage antwortete, seinen "ärgsten Feind" würde er nach Weiden in der Oberpfalz verbannen. Am Montag empörte sich zunächst CSU-Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger öffentlich. Ihm antwortete Tasdelen tags darauf mit einem offenen Brief, in dem er die Argumente wiederholte, die er bereits auf Anfrage von Oberpfalz-Medien nannte: "Mit meiner Antwort war folgendes gemeint: Ich habe keine Feinde und wenn ich einen Feind hätte, würde ich ihm nichts Schlechtes, sondern etwas Gutes wünschen!" Insofern wäre die Nennung Weidens als Kompliment zu verstehen.

CSU-Kreischef Gollwitzer hat eigens bei Marlene-News nachgefragt. Chefredakteurin und Herausgeberin Marlene Quatro habe ihm schriftlich bestätigt, dass die Antworten Tasdelens nicht verändert, also verkürzt, worden seien. "Wahr ist, dass Herr Tasdelen einen ausgefüllten Fragebogen an das Magazin gegeben hat, der eins zu eins abgedruckt wurde." Nun versuche er, Menschen und Medien an der Nase herumzuführen. Zudem unterschlage der Genosse die Leistungen der CSU, die unter Hans Schröpf als Oberbürgermeister und Gustl Lang als Staatsminister die Aufwärtsentwicklung der Stadt verantwortet habe. Tasdelen würdigt lediglich die Ära der SPD-Oberbürgermeister seit 2007. Gollwitzer: „Herr Tasdelen sollte nun ehrlich an der Aufarbeitung des Sachverhalts beitragen und seine Fehler eingestehen."

Zu Wort meldet sich auch Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht. Dem SPD-Generalsekretär fehle eine notwendige Grundvoraussetzung, erklärt der CSU-Mann: "Wertschätzung und Zuneigung gegenüber den Menschen und Regionen, die man im Parlament als Volksvertreter vertritt." Zudem zeige Tasdelens Interview-Antwort, "dass er Weiden gar nicht kennt. Weiden hat unglaublich Vieles, was bezaubernd ist: eine Fußgängerzone, die von Optik und Atmosphäre einer der Schönsten ist, ehrliche und fleißige Menschen, ein Vereinsleben und sozialer Zusammenhalt so stark wie kaum anderswo in Deutschland."

Arif Tasdelen selbst versichert dagegen im Brief an Oetzinger: "Ich habe viele Freunde in Weiden und sie wissen: Weiden ist eine wundervolle Stadt, die ich liebe und gerne besuche."

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