"Dass zum Wochenbeginn kein Zusteller kommt, ist eine Mär, die sich leider hartnäckig hält", sagt Erwin Nier. Gibt es doch laut Pressesprecher der Deutschen Post die sechstägige Zustellungspflicht, "der wir jede Woche von Montag bis Samstag auch nachkommen".
Warum dann trotzdem montags in Teilen der Stadt kein Postbote auftaucht, weiß Nier auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien auch: "Am Montag haben wir nur zwei Prozent des Wochenaufkommens an Sendungen." Wegen dieses geringen Sendungsmaßes seien immer montags generell weniger Zusteller unterwegs. "Da muss einer schon mal drei Bezirke bedienen." Dieser Zusteller würde dann eventuell auch zu anderen als den gewohnten Zeiten in den Bezirken die Post einwerfen. Er werde also zu den üblichen Zeiten nicht gesehen, sei aber zu einer anderen Uhrzeit dennoch da.
Natürlich falle aber auch mal ein Kollege aus: "Es gibt die Grippeepidemien, den krankheitsbedingten Ausfall oder demnächst im Winter vielleicht auch wieder Blitzeis." Dann werde es auch für den Zusteller unmöglich, den Briefkasten zu füttern.
Bleibt die Frage, warum dann manche darauf beharren, montags trotzdem nie Post zu bekommen? Die Antwort von Nier kommt prompt: "Wenn jemand am Montag keine Post erhält, dann gibt es auch keine Post für ihn." Nicht mal Werbepost gibt es am Montag? "Gerade die nicht", weiß Nier, denn Dialogpost, wie der Zustellprofi Werbung nennt, müsse nur innerhalb eines Zeitraums von vier Arbeitstagen bearbeitet werden.
Damit zeigt sich unterm Strich, die Forderung der FDP im Zuge der Reform des Postgesetzes hat sich nur gefühlt erübrigt. Die Liberalen plädierten für den Wegfall der Briefzustellung an Montagen bei einer gleichzeitig verstärkten Samstagsauslieferung. EU-Regeln nach muss nur an fünf Tagen pro Woche zugestellt werden. In Deutschland gilt die sechstägige Zustellungspflicht pro Woche.
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