Im Neuen Rathaus erinnert eine Ausstellung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland an das Schicksal dejeniger Menschen. Als 1763 die Zarin Katharina II. Vor allem Handwerker und Bauern einlud, nach Russland zu kommen, wurden diese dort dringend gebraucht und siedelten in verschiedenen Regionen. Sie trugen maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung der späteren Sowjetunion bei. 3536 deutsche Kolonien gab es in Russland im 19. Jahrhundert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, besonders bei Beginn des 1. Weltkriegs, begann eine gnadenlose Verfolgungswelle gegen die Deutschen in Russland. Verschleppungen und Deportationen nach Sibirien und Kasachstan gab es bis März 1956. Die Ausstellung im Neuen Rathaus soll an jene Menschen erinnern.
Auch zum Gedenken an diejenigen, welche die Strafe für den deutschen Angriff auf Russland zahlen mussten, diene die Wanderausstellung, sagte Bürgermeister Lothar Höher bei der Ausstellungseröffnung am Montag. Auf 19 Stellwänden und Bildtafeln wird die „Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“ präsentiert. Eugen Eichelberg und Christian Sprenger, die Projektteamleiter der Ausstellung, führten in sie ein. Familienchroniken aus vier Regionen werden vorgestellt. Wichtige Daten von der wirtschaftlichen Blüte und dem kulturellen Aufschwung bis zur Verkehrung ins Gegenteil findet man ansprechend aufgeführt. Auch die Erfolgsgeschichte der Aussiedler in Deutschland wird beleuchtet. Weiden wäre arm ohne die 4000 Menschen, die schon lange Teil unserer Geschichte sind, betonte Bürgermeister Höher.
Die Ausstellung im Foyer des Neuen Rathauses steht allen bis zum 1. Oktober offen. Besonders empfehle er sie Schulen, sagte Waldemar Hock, der Vorsitzende der Weidener Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.
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