Drei Mundarten und drei Kulturen treffen im Maria-Seltmann-Haus aufeinander

Weiden in der Oberpfalz
12.03.2023 - 09:28 Uhr

1945/46 kamen tausende Heimatvertriebene und Flüchtlinge aus Schlesien und dem Sudetenland nach Bayern. Drei Mundarten und Kulturen trafen aufeinander. Noch heute sind die verschiedenen Dialekte lebendig. Kostproben davon gab es in der vergangenen Woche im Maria-Seltmann-Haus. Organisiert hatte den Nachmittag Siegbert Köhler, der die sudetendeutsche Mundart vertrat. Der, 1941 in Einsiedel (Liberec) Kreis Reichenberg geborene Köhler, Buchautor und Privatier, hat die Vertreibung noch selbst erlebt und begrüßte die gut 60 Gäste in typischer Reichenberger Sprache. Bürgermeister Reinhold Wildenauer führte als Moderator durch die Veranstaltung.

"Gar nicht so schwer", fand Wildenauer diverse Ausdrücke aus den verschiedenen Mundarten. Dass im Sudetendeutschen " Ee" "ein Ei" bedeute und "Tunke" statt "Soße" gesagt werde, sei leicht verständlich. Monika Krug, die Leiterin der Schlesischen Landsmannschaft in Weiden, die früher die Landsmannschaft in Neustadt/WN geführt hatte, vertrat die schlesische Mundart. Krugs Eltern stammten aus dem Kreis Breslau. Markus Keßler, Lokführer und Mundartdichter, und Günter Weber erläuterten Besonderheiten der bayerischen Mundart. Keßler und Weber stellten Oberpfälzer Ausdrücke vor wie zum Beispiel "Lamsäider", "Seftl", "Grischperl", "frale", "fei" und "wäidarawöll".

Stefan Faltenbacher aus Luhe der als Coautor einen "Regensburg-Krimi" verfasst hat und überzeugter Oberpfälzer ist, las den Besuchern kurze Passagen aus seinem Werk vor. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Herrmann Lang, dem Gründer und Motor der Musikgruppe "Guade Freind", zeitweise unterstützt von Wildenauer auf dem Cajon.

 

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