Ein sicherer Einstieg für "Anna" Monika Helmstreit und ihre Schwester "Berta" Regina Diegel, die am Samstag bei der KAB St. Konrad im ausverkauften Saal des Altenheims auftraten. Über moderne Eltern und deren Erziehungsexperimente herzuziehen ging immer. Das wusste schon Monika Gruber. Das machen auch die "Schrägschrauben". "Ich frage mich, warum sind die heute nicht mehr in der Lage ihre Plagen zu erziehen? Das ist doch nicht schwer." "Offenbar schon." Gut aufgeklärt sind sie ja, die putzigen Kleinen. "Omma", so die Ma-de-leine im Ruhrpott-Akzent: "Der Papa hat nen Penis und die Mamma einen blauen Faden." Großes Gelächter im Seniorenheim St. Konrad. Und was sagt die "pädagogisch wertvolle" Mutter dazu? "Schön Kind, das hast du aber ganz, ganz doll beobachtet."
Sogleich setzten die beiden Tanten noch ein Liedchen hinterher, über einen Besuch von Freunden: "Sie rücken an mit Natalie, mit Kevin und mit Lars. Drei Kindern, frech wie Oskar, aber für ihre Eltern Stars." Und: "Mit Schokoladenfingern wird mein Sofa inspiziert. Danach mein Teppich und die Wände gründlich eingeschmiert." Damit war es das aber erst mal mit überforderten Eltern.
KAB-Sprecher Michael Träger dankte der Heimleitung um Martin Kneidl für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Ein weiterer Dank galt Präses Johannes Lukas, der sich ebenfalls köstlich amüsierte. Die KAB hatte den Kabarettabend veranstaltet, um mit dem Reinerlös, wie auch mit dem aus einem späteren Fastenessen, eine Milchkuh zu finanzieren. Das Rind soll bedürftige Menschen, vornehmlich alleinstehende Frauen mit Kindern, Alte und Kranke in Indien unterstützen. Das "Projekt Milchkuh" ist eine Aktion von "Hoffnung für Menschen."
Ein drittes Auge forderten die Schrägschrauben für alle Smartphone-Benutzer im öffentlichen Raum. "Die sind ja nur noch so unterwegs", fingerten sie mit Blick nach unten. "Die Menschheit ist vom Aussterben bedroht. Weil vom Smartphone-Gucken ist noch keine schwanger geworden." Endlich waren die beiden da angelangt, wo sie hinwollten: Bei den Männern. Und da es ging auch um die sexuellen Schwächen. Und das wurde mit typischen Handbewegungen anschaulich nachgestellt. Musikalisch begleitet wurden die resoluten Frauen von Bernhard Helmstreit und Christian Denz.
Ein Highlight des Abends war der Bauchtanz von Anna und Berta. Dazu holten sie sich die schrägen Schrauben unter Applaus des - größtenteils weiblichen - Publikums Stadtjugendpfleger Ewald Zenger, Träger und Lukas zum Mittanzen auf die Bühne. Motto: "Männer müssen schön sein. Klug sind wir selber."
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