Das Klinikum Weiden war nun an einer Studie beteiligt, die den Einfluss von Herzmedikamenten bei einer vorliegenden Covid-Erkrankung untersuchte.
„Das Sars-Covid-2-Virus dringt über das Angiotensin-Converting-Enzym-2 (ACE2) in zahlreiche Zellen ein. Und gerade dieses ACE findet sich in vielen Zelloberflächen, unter anderem in der Lunge, Herz und zentralem Nervensystem“, erklärt Chefarzt Professor Robert Schwinger laut Mitteilung der Kliniken AG. Sehr viele Patienten mit Bluthochdruck und Herzschwäche erhalten Hemmstoffe, die die ACE-Aktivität blockieren und so den Blutdruck senken.
Das Team um Schwinger machte nun bei der Studie mit, die der Frage nachging, ob Herzmedikamente bei einer Covid-Erkrankung abgesetzt werden sollten, um die Erholung von Erkrankten günstiger zu beeinflussen.
„Für alle betroffenen Patienten ist entscheidend, dass die Weiterbehandlung mit ACE-Hemmstoffen keinen negativen Einfluss auf das Überleben hatte. Aber es zeigte sich, dass bei Patienten ohne ACE-I/AT1-Antagonisten-Therapie die Erholung rascher war“, fasst der Weidener Chefarzt das Ergebnis zusammen. Die Studie wurde in der britischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht, die zu den ältesten und renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften weltweit gehört. Neben der Medizinischen Klinik II war unter anderem die Universität Innsbruck und die Ludwig-Maximilian-Universität in München an der Untersuchung beteiligt.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.