Aus drei Laboren zu den Schwerpunkten Fertigungstechnik, Montage und Logistik entsteht an der OTH Weiden derzeit ein Laborverbund auf 260 Quadratmetern Fläche – die neue "SAPbased Smart Factory" der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheit.
Die Umsetzung des Projekts erfolgt durch ein interdisziplinäres Team, das von Professor Günter Kummetsteiner koordiniert wird. "Wir werden über die SAPbased Smart Factory ein Alleinstellungsmerkmal für Weiden schaffen, insbesondere für die zukunftsorientierte Ausbildung unserer Studierenden, aber auch für angewandte Forschung und Transfer, mit der Einbeziehung von Praxispartnern in der Hochschulregion", sagte er. Das neue Intralogistik-Labor bilde zusammen mit den unmittelbar angrenzenden Laboren und mit modernster Fertigungs- und Montagetechnik SAP-gesteuerte betriebliche Produktionsabläufe ab.
Dabei handle es sich nicht um ein in sich abgeschlossenes Projekt, betonte Kummetsteiner, der das Labor gemeinsam mit Professor Ulrich Müller bei einem Besuch von Landtagsabgeordneten Stephan Oetzinger und Bezirkstagsvizepräsidenten Lothar Höher vorstellte. Es befinde sich im Gegenteil im steten Wandel und passe sich technischen Neuerungen an, erklärte der Professor. Die Auswahl und Beschaffung weiterer Komponenten für diese Industrie-4.0-Modellfabrik erfolge deshalb sukzessive. "Dieser Aufbau einer Smart Factory an unserer Hochschule in Weiden ist eng mit dem Schwerpunkt Digitalisierung von Produktion und Logistik verbunden und stärkt diesen enorm", berichtete OTH-Präsident Professor Clemens Bulitta. Sie bündle die Kompetenzen im Lehr-, Forschungs- und Transferfeld an der OTH in enger Kooperation mit der Praxis, ergänzte sein Stellvertreter Professor Wolfgang Weber.
In den vergangenen Wochen wurde das ehemalige Labor "Verfahrenstechnik" vorbereitet für die zukünftige Nutzung als zentrales Intralogistik-Zentrum der digitalen Modellfabrik. Dazu mussten die nicht mehr benötigten Anlagen und Medienleitungen rückgebaut werden. Die Wände und Decke erhielten einen neuen Anstrich mit einem Farbakzent in OTH-Orange. Weil auch eine der zentralen, logistischen Komponenten, ein automatisiertes Vertikallift-Lager, bereits ausgewählt und bestellt wurde, mussten gemäß Prüfung der statischen Anforderungen dafür spezielle Fundamente betoniert werden.
Für das Vorhaben wurden über die Fraktionsinitiative der Landtags-CSU 220.000 Euro bereitgestellt. Das ermöglichte die Anschaffung des Hänel LeanLift-Systems. "Uns ging es darum, wie wir zusätzliche Alleinstellungsmerkmale schaffen können hier in Weiden", sagte Oetzinger. "Wir haben hier einen Punkt gefunden, der das Thema Transfer in die Wirtschaft hinein verstärkt."
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