"Herzlich Willkommen zur Elly-Rallye!" Mehr als hundert Viertklässlerinnen waren am Mittwoch im Schulgebäude des Elly-Heuss-Gymnasiums auf der Suche nach des Rätsels Lösungen. Traditionell findet die spannende Entdeckungsreise durch die Räume – vom Chemiesaal bis zur Tanzprobe – anstelle eines Tags der offenen Tür statt. Schulleiter Harald Pröm begrüßte die Mädchen mit ihren Eltern in der Aula und betonte den Wert einer modernen, zeitgemäßen Schule, in welcher der Mensch im Mittelpunkt stehe. "Egal ob Junge oder Mädchen."
Für die Eltern gab es Schulhausführungen in kleinen Gruppen, Kurzvorträge und die Gelegenheit, mit den Lehrkräften ins Gespräch zu kommen. Die Mädchen hatten unterdessen andere Interessen. Sie "schnupperten" sich durch alle Etagen und verschafften sich so ihren eigenen Eindruck von der Schule. Am Ende gab es eine gemeinsame Tanzvorführung in der Aula, die von den Kindern einstudiert wurde. Der Elternbeirat kümmerte sich währenddessen um Getränke – und es gab Kaiserschmarrn.
Viel Zuspruch fürs "Elly"
"Gerade durch die jüngsten Diskussionen um eine zeitgemäße Mädchenschule sind viele Energien freigesetzt worden", sagt Pröm. Er nehme das sportlich. Die Berichterstattung von Oberpfalz-Medien habe eines bewirkt: "Wir sind im Gespräch. Die Auswirkungen wird man erst im Mai sehen." Seine Schülerinnen, auch viele Ehemalige, würden sich jetzt ganz anders als bisher mit ihrer Schule identifizieren. "Das hat sich an der Vielzahl der Leserbriefe gezeigt." Viele Eltern, selbst solche, deren Töchter erst die fünfte Klasse besuchten, hätten bereits positive Erfahrungen mit dieser Schule gemacht. Manche seien schon in der zweiten oder dritten Generation am "Elly".
"Eine zeitgemäße Schule ist eine Schule, wo der einzelne Mensch mit seinen individuellen Stärken und Schwächen wahrgenommen wird." Die Zukunft der Schule sei kein Massenbetrieb, sondern sie werde sehr stark individuell orientiert sein. "Wir haben in der Gesellschaft nur die Kinder, die wir haben. Und wir müssen aus jedem Kind das Beste machen, sein Potenzial nutzen und den begabungsgerechtesten Schulabschluss ermöglichen. Das können wir hier am Elly gut leisten." Oft sei allerdings ein gruppendynamischer Prozess ausschlagend für die Entscheidung für ein spezielles Gymnasium. Alle Gymnasien seien gut. Der Unterschied liege am "Atmosphärischen", sagte der Schulleiter.
Kinder sollten selbst entscheiden
"Lassen Sie ihre Tochter selbst entscheiden, wo sie sich wohlfühlt, wo sie hingehen möchte", unterstrich SMV-Mitglied Marlene Schärtl. Elternbeiratsmitglied Anja Lindner hat zwei Töchter am "Elly". "Meine Jüngere ist in der sechsten, die Größere in der zehnten Klasse." Sie selbst habe im Millenniumjahr ihr Abitur an dem Gymnasium gemacht. "Beide Töchter haben sich vom ersten Moment an sehr wohl gefühlt. Beide haben ihre Entscheidung nie bereut."
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