Der Publikumsandrang war groß. Bei der traditionellen Podiumsdiskussion "Was erwarten Betriebe von Bewerbern?" gaben Experten und Personalleiter wichtiger Betriebe der Region Tipps zum Thema Ausbildung.
Schüler und Eltern hatten gleich zwei Gründe für ihr Kommen: Einerseits konnte sie die Chefs der Personalabteilungen kennenlernen, andererseits aber auch von kompetentester Seite die wichtigsten Ratschläge für einen erfolgreichen Berufseinstieg hören.
Eingeladen hatten die Geschwister-Scholl-Realschulen. Moderatorinnen waren die Berufsberaterinnen Anita Kersten und Martina Bieber von der Arbeitsagentur Weiden. Fast das komplette Themenspektrum rund um Berufswahl und Bewerbung wurde am Abend besprochen. Beginnend bei Bewerbungsfristen, der Bedeutung guter Noten, der passenden Kleidung im Vorstellungsgespräch bis hin zu den möglichen Fragestellungen im Auswahlgespräch.
Einige grundsätzliche Feststellung machte Personalberater Stephan Thesing zur Rolle der Eltern. "Da sollen 14- oder 15-jährige bereits entscheiden, welchen Beruf sie ausüben sollen", stellte Thesing fest. Und er empfahl den Eltern eine Coaching-Rolle für ihr Kind zu übernehmen. Kinder sollten dabei neugierig gemacht werden für ein Ziel. Nur so fänden sie den richtigen Weg. Personalreferentin Cornelia Uschold von Constantia Pirk hatte festgestellt, dass Eltern sich im Bewerbungsverfahren einbringen sollten, aber "bewerben müssen sich ihre Kinder selbst und auch alleine das Vorstellungsgespräch absolvieren".
Ausführlich diskutiert wurde auch die Frage, ob ein Übertritt an die FOS die Bewerbungschancen verbessern würde. Die Antwort Thesings lautete: "Geht ein schlechter Realschüler auf die FOS wird er dort auch nicht besser. Bekommt er auch dann nicht den gewünschten Ausbildungsplatz und fängt sogar ein Studium an, droht rasch der Studienabbruch." Auch Uschold betont: "Passt der Bewerber nicht zum Unternehmen lassen wir die Stelle lieber unbesetzt." Ähnlich äußerte sich auch Personalchef Theo Zeitler von Witron Logistik, als er sagte "der Mensch muss auf die Stelle passen". Es gebe Hauptschüler die erwiesen sich für einen Beruf "geschmeidiger" als Abiturienten. Metallbaumeister Thomas Kick (Metallbau Korsche) wies darauf hin, dass man im Handwerk bereits fünf Jahre nach Ausbildungsbeginn die Meisterprüfung ablegen könne und hätte damit Möglichkeiten wie Selbstständigkeit oder ein Hochschulstudium.
Fast alle Diskussionspartner empfahlen ein betriebliches Praktikum vor Beginn einer Ausbildung. Für Kick gilt sogar: "Wir stellen nur ein wenn wir jemand im Praktikum kennengelernt haben". Für Personalchef Martin Neuhaus (Kliniken Nordoberpfalz) gilt "auf Noten schauen wir schon, aber wichtiger sind Empathie, sicheres Auftreten und Liebe zum Menschen". Für Personalentwicklerin Tanja von Grün von der Sparkasse Oberpfalz Nord gilt "Banken haben eine andere Kleiderordnung, aber die Krawattenpflicht ist abgeschafft". Bei Tattoos und Piercing gebe es eine leichte Umorientierung. Ein kleines Piercing sei kein Problem und das Tattoo sollte man besser nicht sehen.













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