Weiden in der Oberpfalz
05.08.2025 - 13:21 Uhr

Erster CSD in Weiden soll Vielfalt sichtbar machen

Amberg feiert den Christopher Street Day schon seit Jahren – jetzt soll es ihn erstmals auch in Weiden geben, und zwar am Samstag, 23. August. Das queere Netzwerk Kunterbunt Amberg und das Linkswerk Weiden organisieren die bunte Party.

Bunt, fröhlich, aber auch laut, für die Vielfalt: So soll der Christopher Street Day (CSD) sein. In Weiden gibt es ihn am 23. August zum ersten Mal, in Amberg (Foto vom vergangenen Samstag) wird er schon seit Jahren gefeiert. Bild: Petra Hartl
Bunt, fröhlich, aber auch laut, für die Vielfalt: So soll der Christopher Street Day (CSD) sein. In Weiden gibt es ihn am 23. August zum ersten Mal, in Amberg (Foto vom vergangenen Samstag) wird er schon seit Jahren gefeiert.

Ein Bündnis aus dem queeren Netzwerk Kunterbunt Amberg und dem Linkswerk Weiden veranstaltet am Samstag, 23. August, den ersten Christopher Street Day (CSD) in Weiden. Die Verantwortlichen wollen an diesem Tag "die Nordoberpfalz deutlich sichtbar vielfältig machen". Unterstützt werden sie dabei von verschiedenen Kooperationspartnerinnen und -partnern, wie das Jugendzentrum Weiden.

"Queere Lebensrealitäten sind oft nicht sichtbar, vor allem in ländlicheren Regionen", erklären Kunterbunt Amberg und Linkswerk Weiden in ihrer Presseinformation zu dieser CSD-Premiere. Auch wenn der CSD wie gerade erst am vergangenen Samstag in Amberg eine fröhliche, bunte Party ist, ist sie doch auch eine Demonstration mit ernstem Hintergrund. Die Veranstalter erklären dazu: "94 Prozent der bayerischen queeren Jugendlichen haben bereits Diskriminierungserfahrungen gemacht, nach der HAY-Studie. Die Resilienz und das Wohlbefinden befinden sich bei rund zwei Dritteln der Befragten in einem kritischen Bereich."

"Auf dem Land fehlen Netzwerke"

Ein Problem dabei: "Auf dem Land fehlen queere Gruppen bzw. Netzwerke, es gibt weniger oder keine queeren Beratungsstellen und auch die Sensibilisierung ist schlechter ausgeprägt." Queere Anliegen würden öfter missachtet oder abgewertet. Und, auch darauf weist die Presseinfo hin: „Die Zahl der Straftaten im Bereich ,Sexuelle Orientierung‘ und ,Geschlechtsbezogene Diversität‘ hat sich seit 2010 nahezu verzehnfacht.“

Queere Menschen würden immer häufiger Opfer von Gewalt, Diskriminierung und Abwertungen, fügt das Bündnis hinzu und nennt dazu ein aktuelles Beispiel – den "Zirkusvergleich", der bei der Frage, ob zum CSD in Berlin auch diesmal die Regenbogenflagge auf dem Bundestag zu sehen sein sollte. Das war dann tatsächlich nicht der Fall, im Gegensatz zu früheren Jahren.

Laut und bunt

"Seit neuestem ist das Tragen eines Regenbogenpins im Bundestag untersagt und die Polizei wurde eingeschalten, um Regenbogen aus den Büros deutscher Abgeordneten zu entfernen", kritisiert das CSD-Bündnis und schlussfolgert: "Die Fakten zeigen, es ist umso wichtiger auch in der Nordoberpfalz laut und bunt zu sein." Daraus formulieren sie auch das Ziel für den ersten CSD in Weiden: "Wir möchten die Menschen einladen in queere Lebensrealitäten einzutauchen."

Der CSD Weiden beginnt am 23. August um 15 Uhr am Jugendzentrum. Von hier aus führt dann ein Demozug durch die Innenstadt, begleitet von einem Lautsprecherwagen und Trommeln. "Das CSD-Finale startet mit der Ankunft des Demozuges am Max-Reger-Park um 16 Uhr", kündigen die Veranstalter an. Im Park soll es dann ein Programm aus Reden, Beiträgen, Fakten sowie Musik geben, außerdem Infostände und ein Pavillon mit "Awareness-Team".

"Der CSD wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms ,Demokratie Leben!' gefördert", betont das Veranstalter-Bündnis und erklärt: "Das Team des CSD Weiden ist offen für Menschen, welche unterstützen möchten, sei es organisatorisch oder finanziell." Um 21 Uhr startet die offizielle Aftershow-Party in der Nische aus dem Rahmenprogramm des CSDs. Veranstalter ist die Nische selbst, weitere Informationen dazu gibt es in deren Social Media Accounts.

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Amberg03.08.2025
 
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