Die geläufige Weihnachtsgeschichte, wie sie Evangelist Lukas im Neuen Testament erzählt, ist am Samstagabend, interpretiert von der Gruppe "Lost in a Bar", völlig aus dem Ruder gelaufen. "Ihr seid die einzige Band, bei der wir gesagt haben: Ihr müsst zu uns kommen. Alle anderen melden sich selber bei uns", erinnerte "Parapluie"-Chefin Sabine Mende an das allererste Aufeinandertreffen mit der Münchner Combo auf dem Regensburger Christkindlmarkt, wo die Band auch schon ihre Neuversion von der "Liaben Weihnachtsgschicht" zum Besten gab.
Es ging auf der Kulturbühne im Kulturbahnhof um den ersten Weihnachts-Ehekrach der Geschichte. Um zwei überforderte Eltern, drei Könige, Ochs und Esel und 1000 Hirten mit ihren 2000 Schafen. Alles spielte sich ab vor dem Stall, der keine Tür zum Absperren hatte und Maria (Ulla Niedermeier), die gerade Mutter geworden, buchstäblich verzweifeln ließ: "Josef, Josef, wer san denn dei ganzen Leit?" Schlagzeuger Andy Kuhn, der den Josef spielte, trug, um nicht den Überblick zu verlieren, seinen Christbaum in den Rastalocken, konnte natürlich nachfühlen, warum sich Maria so aufregte: "Wenn bei uns dahoam auch nur zwei Leit an Weihnachten kimma und dann noch unangemeldet, ist die Hölle los."
Das Stück begann damit, dass die hochschwangere Maria und ihr Ehemann Josef ausgerechnet in der Adventszeit zur Volkszählung mussten. Was als schneller Behördengang an einem regnerischen Dezembertag geplant war, wurde zum Abenteuer, das die Liebe des jungen Paares auf die Probe stellte. Denn auf dem Heimweg setzten die Wehen ein. Ausgerechnet an Weihnachten, was keiner ahnen konnte. Da weder in einem Hotel noch über Air B'n'B Wohnungen am Heiligen Abend zu bekommen waren, war Maria gezwungen, ihr Baby in einem Stall zur Welt zu bringen.
Josef, ihr treuer Mann, versuchte die Bettruhe von Mutter und Kind zu bewahren. Trotz der trommelnden Hirtenjungen, den Herden von mähenden Schafen und den abendländischen Königen mit ihren zwielichtigen Geschenken, die alle diesem Stern gefolgt waren, der einfach über dem Stall geparkt hatte und der da nicht mehr weg wollte. Am Bass stand Felipe Andrade und am Piano saß Ray Mohra. Garniert wurde diese neuartige Weihnachtsgeschichte mit bahnbrechenden neuen Erkenntnissen über das „hochheilige“ Paar, interpretiert und besungen mit bekannten Christmas-Songs, Jazz-Soul and Bavarian-Gypsy-Music.













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