Die Energiepreise gehen durch die Decke – und damit weicht auch die Wärme aus zahlreichen Wohnungen. Es sei zu befürchten, dass im Winter viele Bürger ihre Räume nicht mehr ausreichend heizen können "oder sogar von Obdachlosigkeit bedroht sind", erklärt die Stadtratsfraktion Demokratisch-Ökologisch-Weiden (DÖW) in einem Antrag. Ihre Forderung: Die Stadt soll geeignete Räume finden, um in den Stadtteilen Wärmestuben einzurichten. Diese sollen vor allem für ältere Bürger fußläufig zu erreichen sein.
In der Stadtratssitzung am Montag, 17. Oktober (Beginn um 15 Uhr in der Max-Reger-Halle), steht das Anliegen zur Diskussion, Sonja Schuhmacher wird es für DÖW begründen. Wie realistisch ist das Szenario, dass frierende Weidener aus ihren kalten Wohnungen flüchten und eine warme Gemeinschaftsunterkunft aufsuchen müssen? Die Antwort der Stadt Weiden: wohl nicht allzu sehr. Das zumindest lässt sich aus ihrer Stellungnahme herauslesen.
Darin heißt es, Versorgungsengpässe bei Gas seien nicht absehbar. Bezieher von Transferleistungen (Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe) sowie Asylbewerber seien durch die jeweiligen Sozialhilfeträger ausreichend versorgt. Und: "Die Vermeidung von Obdachlosigkeit ist eine Pflichtaufgabe der Stadt Weiden." Sollten die Notunterkünfte belegt sein, müsste sie Unterbringungen in Hotels und Pensionen in die Wege leiten.
Vorsorglich könnten Wärmestuben auch deshalb nicht eingerichtet werden, weil kurzfristig keine Räume dafür zur Verfügung stünden, teilt die Stadt ferner mit. Und: "Sollte es zu einem großflächigen Ausfall der Gasversorgung in unserem Land kommen, so dass die Weidener (...) ihre Wohnungen nicht mehr ausreichend heizen können (...), liegt ein Katastrophenfall vor." Ein örtlicher Krisenstab werde dann Wärmestuben mit der notwendigen Grundversorgung einrichten. Das sei auch sehr rasch möglich.
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