Weiden in der Oberpfalz
06.03.2020 - 11:25 Uhr

Farzaneh Jampouri eröffnet Ausstellung "Alle Farben des Lebens"

Die Künstlerin Farzaneh Jampouri lebt seit drei Jahren in Weiden und hat sich hier toll integriert. Nun eröffnete sie eine Ausstellung.

Farzaneh Jampouri vor ihren Bildern in der Regionalbibliothek. Die Künstlerin befasst sich vor allem mit Frauenthemen. Bild: Kunz
Farzaneh Jampouri vor ihren Bildern in der Regionalbibliothek. Die Künstlerin befasst sich vor allem mit Frauenthemen.

Wie Luise Slenczka am Donnerstagabend bei der Ausstellungseröffnung „Alle Farben des Lebens – eine weibliche Perspektive“ erläuterte, leitete die Malerin ehrenamtlich in St. Michael den persischen Bibelkreis. Ihre Acrylarbeiten gestaltete sie mit allen Hilfsmitteln, die sich ihr gerade anboten.

SPD-Stadtrat Norbert Freundorfer brach am Rande der Vernissage eine Lanze für die Integrationsarbeit in Weiden. Von Farzaneh Jampouris Malkunst zeigte er sich begeistert. „Hier zeigt sich auf ganz besondere Art, wie sich Migranten, die zu uns als Fremde gekommen sind, sich in unser kulturelles und städtisches Leben mit einbringen." Die Künstlerin mache mit ihren Arbeiten deutlich, wie bunt und vielfältig das Leben sein könne. „Unsere Gesellschaft wird durch Migranten einfach bunter und schöner.“

Farzaneh Jampouri hat Kunst, darunter Malerei und Teppichknüpfen, im Iran studiert. Schon als Jugendliche habe sie die Arbeit mit Pinsel und Knüpfnadel interessiert. Viele Freunde der Künstlerin und Integrationshelfer waren der Einladung zur Vernissage in der Regionalbibliothek gefolgt.

Luise Slenczka berichtete von ihrer ersten Begegnung mit der Künstlerin vor einigen Monaten. Die iranische Christin sei nach Deutschland geflohen.Weil sie sich so gut mit Bibel und Glauben ausgekannt habe, sei sie innerhalb der evangelischen Gemeinde schnell zur Leiterin des persischen Bibelkreises aufgestiegen. „Ich fand, das war sehr gut.“

Gehapert habe es anfangs allerdings an der Verständigung. Inzwischen habe die Künstlerin Deutsch gelernt. Wie Luise Slenczka fortfuhr, habe habe sie irgendwann von der Malereibegeisterung ihrer Bibelkreis-Leiterin erfahren. „Seitdem reden wir fast nur noch über die Bilder.“ Denn Bilder seien ein sehr persönliches Mittel der Kommunikation.

„Ihre Motive sind Frauen, Menschen, Landschaften.“ Die einen mal schnell auf Leinwand gebracht, andere viel aufwändiger in einem Prozess aufgetragen. Farzaneh Jampouri male dauern, male alles, was sie erlebe und bewege. Ihr ganzes Leben spiegele sich in ihren Bildern wider. Darunter viele Frauenmotive. "Es ist das Leben einer Frau aus dem Iran." Was dem Betrachter auch sofort ins Auge fällt.

Die Bilder sprechen für sich. Jeder, der sie sich genau ansehe, könne sie auch verstehen. Natürlich sehe man einige Bilder in einem anderen Licht, wenn man weiß, was die Künstlerin dazu bewegt habe, erklärte die Laudatorin. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Querflöten-Duo Sybille Wagner und Birgit Mislik, unter anderem mit einem Stück von Karen de Pastel. Die Ausstellung dauert noch bis zum 31. März. Der Eintritt ist frei.

 
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