Primär geht es schlicht ums Geld: 17 Schüler sind es, die beispielsweise die Stadt Weiden in diesen Sommerferien beschäftigt. Die Jugendlichen gehen laut Auskunft der Presseabteilung in der Gärtnerei oder im Bauhof zur Hand, erledigen Botengänge oder machen die Ablage. "Einfache Hilfstätigkeiten" würden von den Ferienjobbern gefordert - und die Steueridentifikationsnummer.
"Sie und das Geburtsdatum braucht der Schüler oder Student, wenn er sich bei einem Ferienjob sein Taschengeld aufbessern will", informiert Andreas Reindl, Geschäftsstellenleiter des Finanzamts Weiden. Steuerident ... - was? "Die Nummer wird nach der Geburt zugeschickt", erklärt Reindl. Also sei es geschickt, erst mal die Eltern danach zu fragen. Könnten sie diese nicht aushändigen, gibt's die Möglichkeit, die Nummer neu beim Bundeszentralamt für Steuern anzufordern. Der Arbeitgeber braucht den Zahlenschlüssel, um sich damit beim Bundeszentralamt einzuloggen und die Lohnsteuerklasse zu ersehen. "Denn Ferienjobber zahlen Steuer." Jedenfalls, wenn sie mehr als 1050 Euro brutto im Monat verdienen.
Das verdienen Ferienjobber bei der Stadt Weiden
Apropos Verdienst: Bei der Stadt erhalten 16- bis 17-Jährige 40 Euro pro Tag, 43 Euro pro Tag gehen an 18 bis 19-Jährige und ab 20 steigt der Tagesverdienst auf 45 Euro für den Ferienjobber. Lohnsteuer dürfte hier bei einer 5-Tage-Woche mit durchschnittlich 21,75 Arbeitstagen pro Monat also eher nicht fällig werden.
Andere Branchen bieten aber auch andere Ferienjob-Tarife. Gerade mit Schichtzulagen kann gut verdient werden. Dann ist laut Reindl die Abgabe einer Einkommenssteuererklärung durchaus ratsam. "Die Meisten bekommen Geld raus." Liege doch der Grundfreibetrag im Jahr bei etwas über 9000 Euro. Wer drunter bleibt, bekommt alles wieder zurück.
Kollegen von Oberpfalz-Medien erinnern sich an ihre Ferienjobs
Ein Ferienjob ist meist ein prägendes Erlebnis. Jedenfalls stellten das die Kollegen in der Redaktion fest. Der eine räumte Regale ein, der andere balancierte Tortenstücke und der dritte konnte als Tankwart, Bauhelfer, Ausfahrer und Kistenschlepper gar nicht genug von Nebenverdiensten bekommen. Wie’s so lief, darüber berichten die Kollegen in einer neuen Serie: „Mein Ferienjob“. Sie wird in loser Folge über die Ferienzeit verteilt erscheinen, an vergangene Zeiten erinnern und diejenigen motivieren, die gerade richtig ackern: Es wird unvergesslich bleiben.
Wer nun Lust hat anzupacken, wird so kurzfristig keine Chance mehr haben. Die meisten Stellen sind lange vor den Ferien vergeben. Bei der Stadt Weiden etwa heißt es, dass die Nachfrage im Vergleich zu früher zwar zurückgegangen wäre. "Die Ferienjobs aber werden weiter gut angenommen." Alle 17 Stellen seien für heuer in den Sommerferien schon besetzt. "Dennoch kann sich auch relativ kurzfristig noch etwas ergeben." In der Regel sei ein Bewerbungsbogen mit einer Erklärung für Ferienhilfskräfte auszufüllen. Beides steht online unter www.weiden.de, Ferienarbeit und Formulare.
Ferienjob: Ab 15 Jahren geht's richtig los
Voraussetzung für einen Ferienjob ist das Mindestalter von 13 Jahren. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Jugendliche im Alter von 13 und 14 maximal zwei Stunden täglich arbeiten dürfen, wenn die Eltern zustimmen und es sich um leichte Arbeiten wie Zeitungen austragen handelt. „Grundsätzlich sollte man 15 Jahre alt sein, um einen Ferienjob auszuüben“, weiß Andreas Reindl vom Finanzamt Weiden.
Schüler dürfen dann in den Ferien auf der Basis einer Fünf-Tage-Woche, also an 20 Arbeitstagen, für vier Wochen pro Jahr arbeiten und Geld verdienen. Die maximale Arbeitszeit pro Tag ist auf acht Stunden beschränkt. Pro Woche dürfen 40 Stunden nicht überschritten werden. Ab 18 Jahren sind 50 Arbeitstage pro Jahr gestattet. Wer länger arbeitet, übt keinen Ferienjob mehr aus.
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