Jens Meyer sagt es beim Festakt zum 50. Bürgerfest in Weiden deutlich: "Unsere Partnerschaften haben sich nur deshalb so hervorragend entwickelt, weil es Menschen sind, wie Sie, die sich hier ganz aktiv und ganz bewusst einbringen und starkes Interesse daran haben, andere Denkweisen, andere Kulturen und andere Lebensgewohnheiten kennenzulernen, schätzen zu lernen und jeweils auch Standpunkte der anderen zu verstehen."
Begonnen habe alles damit, dass es Menschen gegeben habe, die nach dem Zweiten Weltkrieg ihre gegenseitigen Vorbehalte abgebaut hätten. "Das ist der Verdienst der Städtepartnerschaften." Zwei Persönlichkeiten ehrte der Rathauschef am Samstagvormittag in der Max-Reger-Halle ganz besonders mit der Verleihung des Preises der Stadt Weiden für Verdienste um die Städtepartnerschaften und Europa. Die Auszeichnungen gingen an Joachim Strehl und Sissy Schneider. Den Ehrenvorsitzenden Strehl bezeichnete er als Garanten für die Lebendigkeit dieser Partnerschaften, die auch Sissy Schneider wie keine andere mitgetragen habe.
Vorher hatte Meyer die Geschichte der Weidener Städtepartnerschaften Revue passieren lassen und immer wieder auf den europäischen Gedanken hingewiesen. Als eine lebendige Stadt habe Weiden sein Bürgerfest zu einem Glanzlicht im Veranstaltungskalender gemacht. Natürlich erinnerte er auch an die zweijährige Coronapause und versprach seinen Gästen, dass das Bürgerfest heuer noch viel, viel heller leuchten werde. Sein Amtskollege aus Weiden am See, Ehrenbürger Willy Schwartz, der im Oktober nicht mehr zur Wiederwahl antreten wird, versprach auch künftig regelmäßig wiederzukommen. "Die Gemeinsamkeit der Städte ist das Bindemittel des europäischen Gedankens", sagte Alain Levy, Bürgermeister von Issy-les-Moulineux, wo jüngst eine "Sophie-Scholl-Schule" eröffnet worden sei, welche die Franzosen künftig in die engere Partnerschaft mit einbeziehen wollen.
Andrea Marchiori aus Macerata hoffte auf ein baldiges Ende des Ukraine-Krieges. "Mögen Russland und die Ukraine in eine Zeit des Friedens zurückkehren." Bürgermeister Thomas Proksch aus Annaberg-Buchholz erinnerte sich zurück an seinen ersten Besuch in der Max-Reger-Stadt und betonte den familiären Charakter der gemeinsamen Städtepartnerschaft. "Vor 32 Jahren haben wir hier für meine Frau das Brautkleid gekauft. Und sie ist noch immer da." Bürgermeister und Ehrenbürger Zdenek Kral aus Marienbad unterstrich den traditionellen Wert eines Bürgerfestes besonders in turbulenten Zeiten wie diesen. "Servus!" grüßte Kommandeurin Captain Kirsten Rutledge, Headquarters Company, USAG Bavaria. Sie sprach von einer "multinationalen Truppe von Freunden."
Emotional verabschiedete sich Amtsrat Erwin Regner aus Weiden am See. Er geht im Oktober in den wohlverdienten Ruhestand. "Ich habe in Weiden am See unter zwei Bürgermeistern gedient: dem Tobias Denk und Willy Schwartz. Aber im Herzen habe ich fünf: Denn dazu zählen möchte ich Hans Schröpf, Kurt Seggewiß und Jens Meyer." Und tief in seinem Inneren gebe es nur ein einziges Weiden: "Das ist Weiden am See und Weiden in der Oberpfalz."
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