Direkt neben dem Hangar für den Rettungshubschrauber Christoph 80 am Flugplatz Latsch in Weiden ist am frühen Samstagnachmittag ein Flugzeug abgestürzt. Nach Polizeiangaben missglückte das Landemanöver. Beim Aufprall auf einen Weg neben dem Waldrand fing das Ultraleichtflugzeug sofort Feuer. Der Pilot, ein 74-Jähriger aus dem Großraum Weiden, kam ums Leben. Weitere Personen waren nicht im Flieger. Die Ursache des Unfalls, technischer Defekt oder Flugfehler, ist noch nicht geklärt. Am Flugplatz galt der 74-Jährige als erfahrener, besonnener Pilot.
Von dort war er am Samstag wie so oft zu einem Rundflug aufgebrochen. Gegen 13.45 Uhr kehrte er aus Richtung Parkstein zurück und steuerte die Landebahn Richtung Süden an. "Offenbar hatte er beim Landeanflug Probleme", erklärt Wolfgang Huck von der Kripo Weiden. Er schildert die folgenden Ereignisse so: Das Flugzeug – ein einmotoriger Hochdecker mit leichter Bespannung – setzte mehrmals auf und hob wieder ab. Der Pilot konnte es, "vielleicht wegen Windböen oder aufgrund von zu viel Schub oder falsch eingestellter Flaps" (Landeklappen), nicht nach unten drücken. Bei einem der Aufsetzer riss eine Tür aus der Verankerung, einige Gegenstände flogen aus dem Innenraum nach draußen.
Nun versuchte der 74-Jährige, wieder durchzustarten. Dabei verlor er vollends die Kontrolle über sein Flugzeug. Es schmierte nach links ab und stürzte aus einer Höhe von etwa 20 Metern auf einen befestigten Weg neben dem Waldrand. Beim Aufprall ging der Flieger in Flammen auf. Er brannte völlig aus. Die Feuerwehren Neunkirchen, Frauenricht und Weiden eilten zur Absturzstelle. Sie war zunächst weiträumig abgesperrt, weil Explosionsgefahr bestand.
Die Kriminalpolizei Weiden führt unter Einbindung des Luftfahrtbundesamtes die Ermittlungen. Ein Gutachter für Flugunfälle untersuchte die Absturzstelle, welche die Feuerwehrleute sicherten. Er reiste aus Traunstein an. Auch ein Staatsanwalt war vor Ort. Nachdem der Flieger nochmals durchgestartet war, hatte sich auch ein Rettungsfallschirm gelöst und war – herrenlos – zu Boden gesegelt.
Auch der Polizeisprecher schildert den Verunglückten als "einigermaßen erfahrenen, langjährigen Piloten", der mit dem Ultraleichtflugzeug oft unterwegs gewesen sei. Bekannte, die den vergeblichen Landeversuch und die Folgen mitangesehen hatten, waren völlig geschockt. Einige betreute das Kriseninterventionsteam im Rettungsdienst. Ein Bild von der Lage machte sich Oberbürgermeister Jens Meyer. Er zeigte sich "tief betroffen": "Meine Gedanken sind bei der Familie."
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