Um die Zukunft des Tierfriedhofs zu besprechen, traf sich Oberbürgermeister Kurt Seggewiß mit Vorsitzendem Josef Gebhardt und Mitstreitern. Der Förderverein hat einen Plan: Er will das Gelände von der Stadt kaufen. Gebhardt berichtete, dass der Verein schuldenfrei sei. Bisher seien 50.000 Euro an Sachkosten aufgewendet worden. Zwei Darlehen – eines vom Tierschutzverein und ein von ihm selbst – seien zurückgezahlt. Seggewiß versicherte, dass er dem Plan „wohlwollend und aufgeschlossen“ gegenüber stehe. Stadtrat Gebhardt zeigte Verständnis, dass das Gelände dem Verein nicht kostenlos überlassen werden kann, bat aber, die Bemühungen der zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter und die Bedeutung der Einrichtung „Tierfriedhof“ für die Bürger zu berücksichtigen. Seggewiß versprach, sich mit der Stadtkämmerin Cornelia Taubmann zusammenzusetzen. Man werde einen angemessenen Preis finden, betonte er.
„Zehnjähriges“ feiern die Mitglieder des Fördervereins Tierfriedhof im nächsten Jahr. 2010 wurde der Verein von Josef Gebhardt und knapp 50 weiteren Tierfreunden gegründet. Ein Jahr später gab es die erste Beerdigung eines Vierbeiners. Die Stadt verpachtete das 4000 Quadratmeter große Gelände nach der Autobahnbrücke hinterm Rehbühl für zehn Jahre und die Mitglieder schufen aus einer öden Wildnis eine parkähnliche Natur-Oase. Durch 10.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit und die Mitgliedsbeiträge von mittlerweile fast 250 Mitgliedern gelang dies.
534 Tiere, auch aus weit entfernten Orten, seien auf dem einzigen Tierfriedhof der Oberpfalz bisher begraben worden, sagte Gebhardt. Die naturnahe Bepflanzung sei auch im Sinne des Artenschutzes. Zahlreiche Bürger – nicht nur die Besitzer von Tiergräbern – nutzen das stille, gepflegte Areal zur Besinnung und Erholung.
Gebhardt habe frühzeitig erkannt, dass ein Bedarf bestehe, die tierischen Freunde würdig zu verabschieden, lobte Seggewiß. Dank seiner Idee sei es nun möglich, seinem verstorbenen Hund, Katze, Vogel oder Meerschweinchen ein Grab zu geben, auch wenn man keinen eigenen Garten habe. Die Einstellung der Menschen zu ihren Tieren habe sich in den letzten 50 Jahren verändert. Hier, hinter der Autobahn, sei eine Nutzung von Grundstücken realisierbar, die anderswo nicht möglich wäre. Außer dem Tierfriedhof ist eine Hundepension entstanden und schon länger sei der „Zug- und Begleithundeverein“ hier ansässig.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.