Weiden in der Oberpfalz
03.09.2025 - 12:44 Uhr

Freie Wähler nominieren Kandidatenliste für die Stadtratswahl 2026 in Weiden

21 Kandidaten, darunter neun Frauen, bewerben sich auf der Liste der Freien Wähler Weiden um Mandate für den Stadtrat. Bei der Nominierungsversammlung stehen Sachthemen im Vordergrund.

Das sind die Kandidaten der Freien Wähler Weiden für die Stadtratswahlen im März 2026. Bild: Kunz
Das sind die Kandidaten der Freien Wähler Weiden für die Stadtratswahlen im März 2026.

Die Freien Wähler Weiden haben am Dienstagabend in der Gaststätte "Dagner" ihre Stadtratskandidaten für die Kommunalwahl am 8. März 2026 aufgestellt. Insgesamt 21 Bewerberinnen und Bewerber treten an, darunter neun Frauen. Die Liste wurde von den 13 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern einstimmig verabschiedet.

Angeführt wird die Liste von den beiden amtierenden Stadträten Rainer Sindersberger und Bernhard Schlicht. Auf Platz 3 kandidiert der Vorsitzende der Weidener Freien Wähler, Markus Emmerich, der die Nominierung als "weiteren wichtigen Schritt in Richtung Stadtratswahl" bezeichnete. "Unsere Liste vereint Jung und Erfahren. Das ist ein starkes Signal für die kommenden Jahre."

Die Kandidaten

Die Kandidaten im Überblick: Platz 1: Rainer Sindersberger, Platz 2: Bernhard Schlicht, Platz 3 Markus Emmerich, Platz 4: Susanne Sindersberger. Platz 5: Felix Grillmayer, Platz 6: Peter Leitermann, Platz 7: Bernhard Herzog, Platz 8: Paula Grillmayer, Platz 9: Bianca Emmerich, Platz 10: Manuel Ehring, Platz 11: Doris Bauer, Platz 12: Hugo Simet, Platz 13: Petra Benner, Platz 14: Julia Schönberger, Platz 15: Bastian Stang, Platz 16: Michelle Wegmann, Platz 17: Bernhard Wenzl, Platz 18: Ida Grillmayer, Platz 19: Karl Heinz Sparrer, Platz 20: Petra Herzog, Platz 21: Ernst Sindersberger.

Mit diesem Aufgebot schöpfen die Freien Wähler die 40 zulässigen Listenplätze voll aus. Die neun Erstplatzierten erscheinen jeweils dreifach, der Zehntplatzierte zweifach. Damit sei die Liste sowohl breit als auch taktisch optimal aufgestellt, hieß es auf der Nominierungsversammlung. Diese wurde begleitet von einer Rede des Landesvorstandsmitglieds Bernhard Schmidt aus Erbendorf.

Für eine Landesgartenschau

Auch kommunale Themen standen im Fokus. Die Freien Wähler wollen die Idee einer Landesgartenschau in Weiden aufgreifen, ursprünglich von der Bürgerliste vorgeschlagen. Rainer Sindersberger erinnerte an die Landesgartenschau in Amberg 1996, deren positive Effekte auch nach dem eigentlichen Veranstaltungsjahr spürbar waren: "Die Besucherzahlen stiegen dauerhaft, die Stadt gewann an Attraktivität." Für ein solches Projekt in Weiden sollten Fördergelder der EU genutzt werden. In der kommenden Förderperiode 2028 bis 2032 stünden rund neun Milliarden Euro bereit, erklärte Schmidt.

Im Vergleich dazu setze die SPD laut Schmidt im Wahlkampf auf Aktionen wie „Burger für Bürger“. Die Freien Wähler wollten dagegen mit Sach- und Zukunftsthemen und einem breiten Kandidatenfeld punkten. Schmidt sparte nicht mit Kritik an der Zusammenarbeit zwischen Freien Wählern und CSU. „Der Markus Söder gibt den Takt vor und die Freien Wähler hampeln hinterher“, so Schmidt. Auf Landesebene müsse die Partei stärker auf eigene Inhalte setzen.

Beamtentum für Stabilität

Der Erbendorfer griff aber auch bundespolitische Themen auf: Der Beamtenstatus dürfe nicht infrage gestellt werden. Das Beamtentum allein auf Polizei oder Zoll zu reduzieren, reiche nicht. „Das wäre ein ganz dummer Vorschlag“, warnte er. Lehrer müssten ebenfalls Beamte bleiben. Denn das Streikverbot sichere die Stabilität des Staates.

Auch der Wohnungsbau sei längst an seiner Schmerzgrenze angelangt. Neubauten seien für viele kaum mehr bezahlbar. In der Rentenpolitik forderte Schmidt einen radikalen Schnitt: „Keine Fremdentnahmen mehr, keine versicherungsfremden Leistungen.“ Ein einfaches „Reförmchen“ reiche nicht. Deutliche Worte fand er auf der Nominierungsversammlung auch zu den Pflegekosten: „6.000 Euro im Monat für einen Heimplatz kann sich die Mehrheit nicht leisten. 70 Prozent der Betroffenen sind überfordert, am Ende zahlt die Allgemeinheit." Schmidt verlangt, die Kostenexplosion endlich auf den Prüfstand zu stellen.

 
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