Wo könnte der Standort für eine neue Rettungsdiensteinheit in der mittleren Oberpfalz hinkommen? Zu dieser Frage wird hinter den Kulissen bereits diskutiert. Jetzt wird es akut, denn die Entscheidung ist gefallen. Die Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Nordoberpfalz und Amberg sowie die sechs Verbandsmitglieder haben einer Fusion der ZRF und den Integrierten Leitstellen zugestimmt. Die neue größere Einheit soll nicht nur die Landkreise Neustadt/WN und Tirschenreuth samt Weiden umfassen, sondern die gesamte mittlere Oberpfalz um Amberg und Schwandorf mit einschließen.
Neuer Standort braucht gutes Netz
Die frohe Kunde teilte ZRF-Geschäftsleiter Alfred Rast am Freitag in Weiden in der Verbandsversammlung des Rettungszweckverbandes Nordoberpfalz mit. "Für den künftigen Standort gibt es auch schon Grundstücksangebote", sagte Rast. Das Auswahlverfahren sei jedoch nicht einfach, denn der Standort müsse strenge Kriterien erfüllen. "Allein die Anforderungen an das digitale Funknetz und das Internet sind erheblich. Damit kommt nicht jede Fläche im ländlichen Raum infrage."
Rein rechtlich sei die Fusion zum 1. Januar 2023 möglich. Davor sind allerdings noch einige Schritte zu vollziehen. Mit dem aktuellen Beschluss könne nun der Antrag beim Bayerischen Innenministerium gestellt werden, so der Geschäftsführer. Außerdem würden verschiedene Arbeitsgruppen gebildet. "Am 10. März gibt es dann ein erstes Personaltreffen in Amberg." Ein Gutachten soll Klärung bringen, zu welchen Zeiten die Tische in der neuen ILS zu besetzen sind.
Kosten steigen
Der Zusammenschluss wird notwendig, weil sich die Krankenkassen als Kostenträger immer mehr von Beteiligungen an Personal und Technik zurückziehen, der Freistaat nur mehr Teilbereiche wie Digitalisierung fördere und somit immer mehr Kosten an den Kommunen hängen blieben. Das deute sich auch in der Entwicklung der Betriebskosten der ILS für 2022 an, wie der Geschäftsführer aufzeigte. Damit macht der kleinste Rettungsdienstbereich Nordoberpfalz von insgesamt 26 in Bayern den ersten Schritt und würde nach der Fusion zu den großen mit Würzburg, Regensburg oder Nürnberg aufrücken..
Die Inbetriebnahme eines neuen Rettungsdienstzentrums werde nicht vor 2024 stattfinden. Bis dahin blieben die bisherigen Strukturen samt Leitstellen in Betrieb.
Einsparungen pro Jahr durch die Fusion
- Integrierte Leitstellen: 16 Prozent weniger Betriebskosten
- Kommunaler Anteil wird dadurch um 259 000 Euro (14 Prozent) reduziert
- Anteil der Kostenträger des Rettungsdienstes sinkt um 586 000 Euro (16 Prozent)
- Zweckverbände für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung: Kommunaler Haushaltsposten reduziert sich um 25 Prozent.
- Ersparnis von rund 159 000 Euro (auf Basis des Haushaltes von 2020)
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