Mit Trommeln, Transparenten und Trillerpfeifen zogen am Samstagmittag rund 500 Teilnehmer einer Kundgebung gegen die anstehende Impfpflicht in den Pflege- und Gesundheitsberufen durch die Innenstadt bis vor die Agentur für Arbeit. „Wir wollen ein ganz klares Zeichen setzen an unsere Politik und bekunden, dass das beschlossene Gesetz absolut nicht in Ordnung ist“, machte Veranstalterin Elisabeth Kreis, selbst im Gesundheitsbereich tätig, deutlich.
Ab 16. März drohe nicht geimpften Fachkräften im Gesundheitswesen die Kündigung, sagte sie. Auf der Straße vor der Agentur für Arbeit legten Betroffene ihre Arbeitskittel ab. „Als Symbol für den Aderlass in den Krankenhäusern und Pflegestationen“, so die Organisatorin. „Ich hoffe, dass die Politik ihre Entscheidung noch einmal überdenkt.“
Arbeiten am Limit
„Das ganze Gesundheitswesen wurde schon jahrelang sehr strapaziert“, begründete Kreis die Aktion. „Sollte dieses Gesetz durchgezogen werden, wird das Gesundheitswesen kollabieren.“ Alle, die hier demonstrierten, arbeiteten mit Herz und Verstand in ihren Berufen. Aber auch Kräfte im Gesundheitswesen hätten ein Recht auf körperliche Unversehrtheit. „Deshalb lehnen wir das Impfen als medizinischen Eingriff ab.“ Von Helmut Bauer aus Eslarn distanziere man sich ausdrücklich.
Zum Auftakt der Aktion hatten sich die Teilnehmer vor dem Pavillon im Max-Reger-Park versammelt. Hier schimpfte Kreis unter dem Applaus der Menge über die „beschissenen Arbeitsbedingungen“ der letzte beiden Jahren und auch davor. Die Rednerin bezweifelte eine Rückkehr vieler Betroffener in den Gesundheitsbereich, nachdem man sie gefeuert habe. Ihr persönlich sei bereits im November gekündigt worden, sagte Kreis.
Arbeitsplatzverlust fast sicher
Eine Pflegehelferin, die seit zwei Jahren in einem Altenheim arbeitet, sagte gegenüber Oberpfalz-Medien: „Die Leute müssen auf die Straße gehen, weil sie sonst nicht gehört werden.“ Auch sie habe die Impfung verweigert. „Zwei Jahre Pandemie. Ich hab’ nichts gehabt. Ich bin gesund.“ Ein Altenpfleger aus Weiden, der seinen Namen ebenfalls nicht nennen wollte, gab sich fast sicher, dass er seinen Arbeitsplatz verlieren werde. Er nehme das in Kauf. „Ich will selber entscheiden, wann ich mich impfen lasse und mit was.“ Auch Stadträtin Gisela Helgath und ihr Mann nahmen an der Demo teil. „Wir sind gegen die Impfpflicht, weil das einen Impfzwang bedeutet. Es ist mein Körper und meine Entscheidung“, äußerte sie sich. Helgath stellte aber auch klar, dass sie keine Impfgegnerin sei. „Wer es für sich für richtig hält, soll sich impfen lassen.“
Wie viele der Teilnehmer tatsächlich als Kräfte im Gesundheitsbereich arbeiten, ließ sich nicht verifizieren. In Amberg war vergangene Woche auch bei der Querdenker-Demo zum Besuch der Weidener Veranstaltung aufgerufen worden. Insgesamt verlief die Kundgebung friedlich, wie die Polizeiinspektion Weiden am Sonntag auf Nachfrage bestätigte. Die Veranstaltung sei nach einer Stunde durch die Organisatoren aufgelöst worden.













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