"Gendern" in der Zeitung findet wenig Zustimmung

Weiden in der Oberpfalz
23.06.2022 - 16:57 Uhr

Bei einer Umfrage von Oberpfalz-Medien machen sich nur 14 Prozent der Befragten für eine geschlechtergerechte Sprache stark. Insgesamt verliert das Thema aber offenbar an Aufreger-Potenzial.

Der Genderstern findet wenig Zustimmung.

Über die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache – das so genannte "Gendern" – wurden schon viele Debatten geführt. Auch Medienhäuser prüfen für ihre Artikel und Videos immer wieder, wie sie mit dem Thema umgehen. Eine telefonische Umfrage von Oberpfalz-Medien unter knapp 1000 Mediennutzern in der Oberpfalz zeigt jetzt, dass die Befürworter des Genderns in der Zeitung noch immer deutlich in der Minderheit sind: Nur 14 Prozent der Befragten gaben an, dass Sie es befürworten würden, wenn in den Zeitungstiteln "Der neue Tag", "Amberger Zeitung" und "Sulzbach-Rosenberger Zeitung" eine geschlechterneutrale Sprache verwendet wird.

Den mit ganz knappem Abstand größten Teil machen aber nicht die Gegner des Genderns (37 Prozent) aus, sondern diejenigen, die mit "Ist mir egal" antworteten (37,5 Prozent). 11,5 Prozent ließen die Frage unbeantwortet. Dass das Thema "Gendern" offenbar etwas an Aufreger-Potenzial verloren hat, zeigten auch die Antworten auf die Frage "Wie würden Sie reagieren, wenn die Zeitung eine geschlechtergerechte Sprache einführt?". Hier antworteten 61 Prozent mit "Gar nicht". Nur jeweils 6 Prozent würden sich beschweren oder sogar die Zeitung überhaupt nicht mehr lesen. Ein Lob aussprechen würden aber auch nur 4 Prozent.

Bei den zahlreichen verschiedenen Varianten einer geschlechtergerechten Sprache fand die sogenannte Paarform, also zum Beispiel "Leserinnen und Leser", die meiste Zustimmung bei den Befragten (28 Prozent). Für die Variante mit Schrägstrich ("Mitarbeiter/-innen") entschieden sich immerhin noch 7,5 Prozent, und damit deutlich mehr als für das Gendersternchen wie in "Bürger*innen" (3,5 Prozent) oder den Doppelpunkt wie in "Vertreter:innen" (1,5 Prozent). Für eine möglichst vollständige Neutralisierung wie "Lesende" oder "Fachkraft" sprachen sich 4,5 Prozent aus.

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